Basel Im Tierpark hält der Frühling Einzug

Michael Werndorff
Montagmorgen: Die Wisente im Basler Tierpark Lange Erlen starten gemütlich in die neue Woche. Foto: Michael Werndorff

Im Basler Tierpark Lange Erlen gibt es jede Menge Nachwuchs. Seit kurzem laufen die Bauarbeiten für das Wolfsgehege.

Lange haben die Verantwortlichen des Tierparks Lange Erlen auf den Moment gewartet: Seit 6. März laufen die Bauarbeiten für die geplante Wolfsanlage, wie Erlen-Präsident Carlos Methner am Montag im Rahmen der Frühjahrs-Pressekonferenz berichtete. „Nachdem noch vor Jahresbeginn die Baubewilligung eingetroffen war, kann es endlich losgehen.“ Zunächst wurden die Abrissarbeiten der alten Gebäude und Zäune in Angriff genommen, erklärte Methner vor Ort. Derzeit werden die Bauinstallationen eingerichtet. Dann folgen der Straßen- und Leitungsbau, weiter soll die Grundplatte für die Gewässer erstellt werden.

Kein Bock mehr auf Winter: Das Frühlingswetter regt zum Klettern an. Foto: Michael Werndorff

Mehr Biodiversität

Wie Methner erklärte, wird die Anlage mit Gesamtkosten von 2,1 Millionen Franken in zwei Ausbauschritten realisiert. Die erste Etappe beinhaltet zwei Gehegekammern. „Insgesamt wird die Anlage sehr viel Struktur und verschiedene Lebensräume auch für viele andere Kleintiere erhalten und überdies für die Biodiversität einen Gewinn darstellen“, ist Methner überzeugt. So sind ausgedehnte Wasserflächen mit einem strukturierten Uferbereich für Wasser- und Sumpfpflanzen vorgesehen. Auch einige Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen umfasst die Gestaltung des Geheges, das zunächst Heimat für drei Wölfe sein wird. Eine zahlenmäßige Erweiterung ist möglich. „Wir wollen das Gehege nicht vollstopfen“, machte der Erlen-Präsident deutlich. Denn der Wolf brauche Laufstrecke, die man ihm zur Verfügung stellen wolle. Die Suche nach Tieren laufe bereits, ergänzte Tierparkleiter Bruno Ris. Anfang 2024 kann mit der Ankunft der ersten Wölfe gerechnet werden.

Aufklärungsarbeit leisten

„Uns ist es wichtig, Wölfe hier präsentieren zu können“, verwies Methner auf die aktuelle politische Debatte, in der man die dringend benötigte Aufklärungsarbeit für ein friedliches Miteinander zwischen Mensch und Tier leisten wolle.

Die Wolfsanlage wird durch zahlreiche Spender unterstützt. Rund 600 „Wolfsaktien“ wurden herausgegeben mit einem Gesamtwert von 240 000 Franken, erinnerte Methner.

Fleißig gebaut wird auch im Wildschweingehege: Die Anlage ist mittlerweile zehn Jahre alt und musste grundlegend saniert werden, erläuterte Ris. Hierbei werden Verbesserungen umgesetzt, wie weiter zu erfahren war. So verfügt die im Entstehen begriffene Anlage über mehr Strukturen, damit die Tierhaltung optimiert werden kann. Weiter soll die Fütterung in einem geschützten Umfeld erfolgen, führte Ris aus. Und Trockenmauern werten derweil die Biodiversität auf. Letztlich gestalteten sich die Wildschweine, die derzeit in einem provisorischen Gehege hinter dem Stall untergebracht sind, ihren Lebensraum selbst, verwies der Tierparkleiter auf das Graben und Buddeln der Tiere.

Rangezoomt: Hoch oben in der Baumkrone hat die Wildkatze den besten Überblick. Foto: Michael Werndorff

Erste Jungtiere

Der Tierpark kann sich schon jetzt über die ersten Jungtiere des Jahres freuen: Bei den Zwergziegen turnen fünf Kitze auf der Anlage rum. Die zwei Böcklein und drei Geißlein seien alle wohlauf und sollen in den nächsten Tagen schnell an Gewicht zulegen, erklärte Ris.

Nachwuchs gibt es auch bei den Wildschweinen. Die beiden Mutterbachen haben am 28. Januar und am 26. Februar insgesamt fünf Frischlinge zur Welt gebracht. Die Frischlinge mit ihrem typischen „Streifenpyjama“ sind bereits draußen unterwegs und genießen die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Ris erwartet in den nächsten Tagen laufend weitere Jungtiere, so zum Beispiel bei den Strahlenziegen, bei den Rothirschen, den Gämsen und bei den verschiedenen Vogelarten, sagte Methner. Der Erlen-Präsident wies auf den kostenlosen Eintritt hin, was heutzutage keine Selbstverständlichkeit sei. Der Verein habe im vergangenen Jahr einen Gewinn von 57 000 Franken gemacht und 450 000 Besucher gezählt. Insgesamt benötige der Tierpark jährlich rund 1,8 Millionen Franken.

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