Öffentlicher Verkehr: BVB mit erstem Elektro-Gelenkbus.
Basel - Die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) nehmen Kurs auf eine emissionsfreie Zukunft. Bis zum Jahr 2027 sollen sämtliche Diesel- durch Elektrobusse ersetzt werden. Der Erste ist seit wenigen Tagen im Einsatz.
Bei dem jüngst präsentierten neuen Fahrzeug handelt es sich um einen Citea SLFA-181 des niederländischen Herstellers VDL. Von diesem Typ werden in Amsterdam bereits 100 Exemplare eingesetzt, wie es an einer Pressekonferenz hieß.
38 Minuten Ladezeit
Die Reichweite des vollständig batteriebetriebenen Gelenkbusses liegt laut BVB je nach Witterung, Topografie und Fahrgastzahl zwischen 80 bis 130 Kilometern. Die drei Tonnen schweren Batteriemodule befinden sich auf dem Dach und werden mittels eines Stromabnehmer-Schnellladesystems in der Bus-Garage der BVB geladen. Rund 38 Minuten dauert es, bis die leere Batterie wieder ihre volle Leistung bringt.
Der gut 18 Meter lange Gelenkbus ist leer fast 21 Tonnen schwer. Er verfügt über 40 Sitz-, 77 Steh- und zwei Rollstuhlplätze. Den Kaufpreis beziffern die BVB auf rund 800 000 Franken. Ein konventioneller Diesel-Gelenkbus kostet dagegen rund 550 000 Franken.
Einen ersten Elektrobus von VDL hatten die BVB schon vergangenen Herbst sechs Wochen lang getestet. Laut den Verantwortlichen waren sowohl die Passagiere wie auch das Personal mit dem praktisch geräuschlosen Fahrzeug des europaweit derzeit führenden Herstellers von Elektrobussen sehr zufrieden.
Pilotbetrieb für ein Jahr
Der einjährige Pilotbetrieb soll den Verkehrsbetrieben energierelevante Daten für das Basler Bus-Netz liefern. Wichtig sind diese Daten, weil auf dem BVB-Netz dereinst nur noch Elektrobusse verkehren dürfen. Im Jahr 2015 hatte der Große Rat im kantonalen Energiegesetz festgeschrieben, dass der öffentliche Verkehr im Stadtkanton ab dem Jahr 2027 nur noch mit erneuerbaren Energieträgern betrieben werden darf.
Für die BVB bedeutet dies, dass die gesamte Busflotte von derzeit mehr als 110 Fahrzeugen von Verbrennungsmotoren auf Elektroantrieb umgestellt werden muss. Die Gesamtkosten für den Systemwechsel belaufen sich nach ersten Schätzungen auf 255 Millionen Franken.
