Basel Investitionen vorerst auf Eis gelegt

Michael Werndorff
In diesem Jahr rechnet der EuroAirport coronabedingt mit weniger als vier Millionen Passagieren. Foto: Michael Werndorff

Luftfahrt: EuroAirport stellt Ausbaupläne zurück / Bahnanschluss nicht betroffen

Basel - Während der EuroAirport (EAP) in den vergangenen Jahren von Passagier- zu Passagierrekord eilte und 2019 rund neun Millionen Reisende zählte, haben die Corona-Pandemie und der Lockdown dem Steigflug ein Ende gesetzt.

Wie EAP-Direktor Mathias Suhr der Zeitung „Dernières Nouvelles d’Alsace“ sagte, rechne man für 2020 lediglich mit 1,4 bis vier Millionen Passagieren. Wie hoch die Zahl letztlich ausfällt, hängt von weiteren Lockerungsschritten der Länder und von der Reisefreudigkeit der Bevölkerung ab. Zudem lohnt es sich für Flugunternehmen nicht, mit Maschinen abzuheben, die nur zu einem Drittel oder Viertel gefüllt seien, erklärte EAP-Sprecher Stefan Wyer jüngst im Gespräch mit unserer Zeitung. „Wir rechnen nicht mit einer Rückkehr zur Normalität vor dem Jahr 2023“, wird Suhr in der französischen Presse zitiert.

Das Erliegen des Passagierverkehrs mache sich auch finanziell bemerkbar: Zwar könne man wegen der bisher florierenden Luftfahrtbranche am EAP und dank der wachsenden Luftfracht auf ein Finanzpolster zurückgreifen, doch um die Liquidität bis Jahresende sicherzustellen, will man die geplanten großen Investitionen und Ausbaupläne des Flughafens auf den Prüfstand stellen und erst einmal auf Eis legen. Ausgenommen ist das Projekt zum Bahnanschluss des EAP.

Dass der Flughafen neben den Rheinhäfen zu den Schlüsselinfrastrukturen der Region zähle, erklärte Martin Dätwyler, Direktor der Handelskammer beider Basel (HKBB), gestern beim Jahrespressegespräch. Im Rahmen der „Alliance Globale“, einer Initiative der HKBB und weiterer Organisationen, will man Unterstützung beim Wiederhochfahren des Flughafens und seiner Angebote leisten. Eine höhere Kerosinsteuer sei angesichts der Krise der falsche Weg.

Nun gehe es darum, ein attraktives Paket zu schnüren, damit der EAP im Wettbewerb mit anderen Flughäfen bestehen könne. Auch brauche es endlich einen Staatsvertrag mit Frankreich, um im Arbeitsrecht Klarheit zu schaffen.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading