Basel Kantonspolizei schaut genau hin

Michael Werndorff
Eine Beamtin sichert die Lage mit der Hand an der Waffe, während ein Kollege den Alkoholtest im Rahmen der Aktion „Via“ vornimmt. Foto: Michael Werndorff

Basler Polizei startet Aktion „Via“ mit Großkontrolle. Beamte ziehen positive Bilanz.

Basel - Die meisten Unfälle passieren unter Alkoholeinfluss, weiß Rolf Thommen, Leiter der Basler Verkehrspolizei. „Deswegen wollen wir mit der Aktion „Via“ die Autofahrer dafür sensibilisieren und bei ihnen eine hohe Erwartungshaltung verbreiten, jederzeit im Straßenverkehr kontrolliert zu werden.“

„Ich bin müde und will nach einem anstrengenden Arbeitstag in Basel endlich nach Hause“, sagt Michaela Milligan im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie musste vor wenigen Momenten einen Alkoholtest am Weiler Zollübergang absolvieren. Die Brombacherin zeigt zwar Verständnis für die Großkontrolle im Feierabendverkehr. „Aber nicht unbedingt hier am Grenzübergang. Die Polizei sollte doch lieber die angetrunkenen Raser auf den Landstraßen aus dem Verkehr ziehen.“ Solche Aussagen hört Thommen immer mal wieder. „Ich erkläre den Autofahrern dann, dass wir für ihre eigene Verkehrssicherheit die regelmäßigen Kontrollen durchführen.“

Diese werden mit der groß angelegten Aktion „Via“, die noch bis zum 13. Januar dauert, intensiviert. „Insbesondere in der Adventszeit mit Weihnachtsfeiern und abendlichen Anlässen spielt das Thema Alkohol im Straßenverkehr eine große Rolle“, erklärt Thommen die Motivation der Kontrollaktion, bei der im vergangenen Jahr insgesamt 9091 Fahrer kontrolliert wurden. „Die Aktion zeigt Wirkung“, ist der Leiter der Verkehrspolizei überzeugt. Allerdings müsse man am Ball bleiben, um diese aufrechtzuerhalten.

Beim Auftakt der Aktion am Donnerstagabend haben rund 60 Polizisten 1600 Autofahrer innerhalb von zwei Stunden an den Grenzübergängen von Basel-Stadt nach Deutschland und Frankreich kontrolliert. Die Polizei zog eine positive Bilanz, wie im Anschluss zu erfahren war: Bei weniger als zwei Prozent zeigte der Atemalkoholtest ein positives Ergebnis, bei 24 Stichproben ergab der Test Werte zwischen 0,01 und 0,24 Milligramm Alkohol pro Liter Blut, ab dem man sich strafbar macht (rund 0,5 Promille). Zwei Fahrern wurde die Weiterfahrt untersagt, sie mussten ihr Auto stehenlassen. Außerdem wurden die beiden Alkoholsünder angezeigt. Mit einer Buße von 1000 Franken muss ab 0,5 Promille gerechnet werden, und ein dreimonatiges Fahrverbot mit einem noch kostspieligeren Strafbefehl blüht Autofahrern ab 0,8 Promille, wie Thommen erklärte. Bei einem weiteren Verkehrsteilnehmer wurde Drogenkonsum festgestellt, auch ihm droht eine Anzeige. Bei der Aktion hielten die Beamten auch Ausschau nach Kriminaltouristen.

Laut Polizei soll in den kommenden Tagen auch in den Quartieren und auf Nebenstraßen kontrolliert werden.

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