Basel Katastrophen kennen keine Grenzen

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Innenminister Thomas Strobl Foto: Rolf Rombach

Landespolitik: Thomas Strobl bei Blaulichtvertretern / Grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Blick

Unwetter und Katastrophen machen nicht vor Grenzen halt. Dessen ist sich auch die Politik bewusst, wenngleich die Rahmenbedingungen zur gegenseitigen Hilfe noch ausbaufähig sind. Geht es nach Landesinnenminister Thomas Strobl, muss die länderübergreifende Kooperation intensiviert werden. Derzeit werde an der Verbesserung der Rahmenbedingungen gearbeitet.

Rheinfelden (rom). Der gastgebende Feuerwehrkommandant Dietmar Müller kennt grenzüberschreitende Kooperationen seit Jahrzehnten. Wie freundschaftlich das Verhältnis mit den Nachbarn aus dem Schweizer Rheinfelden ist, bestätigte Vize-Kommandant Lukas Dickmann, der kürzlich bei einer Alarm-Übung persönlich begrüßt wurde.

Doch Müller brachte auch ein Anliegen aus Basel mit. Der Leiter der dortigen Berufsfeuerwehr, Daniel Strohmeier, äußerte seine Bedenken, dass die Schweizer Kräfte aus Sorge vor hohen Rechnungen weniger als möglich alarmiert würden. Innenminister Thomas Strobl wollte dieses Argument nicht stehen lassen: „Wenn es schneller geht, sollten Kräfte aus der Schweiz angefordert werden. Wir finden da eine Lösung. Die Rettungshubschrauber aus der Schweiz werden auch bezahlt.“

Bevölkerungsschutz  stärken

Landtagsabgeordnete Sabine Hartmann-Müller (CDU) sprach bei ihrer Begrüßung ihren Dank gegenüber den Hilfskräften aus: „Auf die Hilfe ist Verlass.“ Mehrere Vertreter der Feuerwehren, der Bergwacht, des Technischen Hilfswerks und der Polizei, sowie jeweils ein Abgesandter der DLRG und des Roten Kreuzes nahmen an dem Impulsvortrag Strobls teil. Rheinfeldens Oberbürgermeister Klaus Eberhardt lobte eingangs den hohen Sicherheitsstandard in Deutschland, über den sich die Bevölkerung nicht immer im Klaren sei. Der Innenminister nannte als Beispiel die Abordnung von über 1000 Kräften des Landes-Bevölkerungsschutzes in die Flutgebiete des vergangenen Jahres. Einen großen Respekt genössen die über 100 000 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren. „Deswegen muss der Bevölkerungsschutz gestärkt werden.“

Einander kennen

Wichtig sei es, im Einsatzfall einander zu kennen. Das bestätigten die zahlreich erschienenen Führungskräfte, wenngleich in den vergangenen Jahren größere Übungen durch die Pandemie nicht möglich waren. Mit der im Juni vollzogenen Gründung des gemeinsamen Kompetenzzentrums Bevölkerungsschutz (GeKoB) von Bund und Ländern sei man in Deutschland einen guten Schritt weitergekommen. Gleiches möchte Strobl nun trinational etablieren. Durch die gemeinsame Nutzung von meteorologischen Daten könne man früher auf Extremwetterlagen reagieren, führte Strobl als Beispiel an. Ein inzwischen geschlossener völkerrechtlicher Vertrag regle die bessere Zusammenarbeit der französischen Polizei mit den Kollegen aus Baden-Württemberg.

Zivile Vorbereitung

THW-Vertreter Christian Leuchter bedauerte, dass in der Bevölkerung das Wissen um die Selbsthilfe stetig abnehme. Das sah auch Waldshuts Landrat Martin Kistler. Alle Verantwortung werde dem Staat zugeschoben im Rahmen einer Vollkasko-Mentalität. Das sehe er auch in seiner Funktion als DRK-Vertreter kritisch.

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