Es werde nach dem 15. Juni in den Läden des Grenzgebiets zu chaotischen Verhältnissen kommen, befürchtet Verdi. Niemand wisse dort, wie dann die Abstandsregeln eingehalten werden könnten.
Zoll mit vorauseilendem Gehorsam
„Eines kommt noch hinzu. Es ist für uns nicht erkennbar, dass die üblichen Verdächtigen (IHK, Einzelhandelsverband, einzelne Politiker) bisher die Abfertigung von Ausfuhrkassenzetteln öffentlich verlangt hätten. Das scheint ausschließlich eine Idee der Zollverwaltung zu sein. Das macht die ganze Entwicklung noch verrückter. Da verhalten sich die Wirtschaftsverbände vernünftig und sind froh, dass die Einkäufe wieder möglich sind, und die Zollverwaltung rennt in vorauseilendem Gehorsam voraus und macht Dinge, die kein Mensch von ihr will“, unterstreicht die Gewerkschaft in ihrer Mitteilung.
Zudem wolle man bei den Stempelstellen keine Kugelschreiber auslegen, keine Tische und Stühle bereitstellen, um das Infektionsrisiko zu verringern. Das sei unglaublich. Daher fordert Verdi, Ruhe zu bewahren sowie keine Abfertigung von Ausfuhrkassenzettel zum jetzigen Zeitpunkt vorzunehmen. Das Einkaufsverhalten solle erst beobachtet und nach einer Karenzzeit entschieden werden, wie man weitermacht. Jetzt ein zusätzliches hohes Infektionsrisiko an den Grenzübergängen zu schaffen, sei unüberlegt und gefährlich, heißt es abschließend.