Basel Roche bekennt sich klar zum Standort Basel

Michael Werndorff
 Foto: zVg

Pharma: Grundsteinlegung für neues Forschungszentrum / Drei Milliarden Franken fließen in Arealentwicklung

Basel - Das Pharmaunternehmen Roche baut seinen Standort an der Grenzacherstraße in Basel aus. Gestern wurde neben dem in die Höhe wachsenden zweiten Büroturm der Grundstein für das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum gelegt, das im Jahr 2023 in Betrieb gehen soll. Dafür investiert der Konzern 1,2 Milliarden Franken, am Standort allein fließen insgesamt drei Milliarden in die Arealentwicklung.

Neue Labor- und Bürogebäude für 1800 Forscher

Wo einst Bau 74 den Mittelpunkt des Roche-Standorts bildete, entstehen derzeit die Rohbauten von vier Labor- und Bürogebäuden, die in wenigen Jahren Arbeitsumfeld für 1800 Forscher werden sollen. Damit rücke auch baulich die Forschung und Innovation als Kerngeschäft des Unternehmens in den Mittelpunkt, wie Standortleiter Jürg Erismann gestern im Rahmen der Grundsteinlegung sagte. Innovation sei Voraussetzung für alle Teile des Unternehmens.

„Im Zentrum der Planung für das neue Forschungszentrum steht ein inspirierendes und innovationsförderndes Arbeitsumfeld, das die Kommunikation und Zusammenarbeit der Wissenschaftler fördert und flexibel auf sich entwickelnde Bedürfnisse der Forschungsabteilung und die Digitalisierung reagieren kann“, betonte er.

Klares Bekenntnis zum Schweizer Standort als Wiege des Unternehmens,

Das sogenannte pRED Innovation Center sei das wichtigste Investitionsvorhaben und damit ein klares Bekenntnis zum Schweizer Standort als Wiege des Unternehmens, stellte Erismann klar. „Wir wollen die Erfolgsgeschichte, die hier vor 120 Jahren begann, fortsetzen.“

Laut Roche-Chef Severin Schwan setze man auf offene, anpassbare und modulhafte Labore. Innovation falle derweil nicht vom Himmel, sondern entstünde im Austausch und der Kommunikation mit anderen. Das zeigt sich auch in der Architektur: Die geplanten vier Gebäude, die eine Höhe zwischen 18 und 114 Metern aufweisen, sollen die modernste Forschungsinfrastruktur aufweisen.

Bau 6 und 7 des Zentrums sind die höchsten Labortürme, die das Unternehmen bisher geplant hat. Die Gebäude sind in Einheiten von drei Stockwerken konzipiert und in sogenannte Neighborhoods unterteilt, um kleinere, überschaubare Forschungsbiotope von jeweils rund 140 Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen zu schaffen, wie weiter zu erfahren war. Für eine erfolgreiche Forschungsumgebung soll auch ein „Campus-Feeling“ sorgen, das die angrenzenden Gebäude miteinander verknüpft.

Elf Prozent der Erwerbstätigen im Stadtkanton im "Life-Science-Clusters" beschäftigt

Roche sei ein wichtiger Teil des Life-Science-Clusters in Basel, in dem elf Prozent der Erwerbstätigen im Stadtkanton beschäftigt sind, verdeutlichte Lukas Engelberger, Vorsteher des Gesundheitsdepartements. In diesem Wirtschaftsbereich entstünden 40 Prozent der Wertschöpfung. Daher habe die Regierung die Absicht, dem Industriezweig gute Rahmenbedingungen zu ermöglichen, um weiter prosperieren zu können. Auch habe der Regierungsrat beschlossen, weiter in den Wissenschaftsstandort zu investieren, sagte Engelberger.

Zu den wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen bezog sich Schwan auch auf die Begrenzungsinitiative, über welche die Schweizer am 17. Mai befinden werden. In der Vergangenheit machte er mehrfach deutlich, dass der Konzern die Personenfreizügigkeit und offene Grenzen brauche. Der Bedarf an hoch ausgebildeten Mitarbeitern könne nicht allein aus der Schweiz gedeckt werden.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading