Basel Klimawandel setzt Steppen zu

Die Oberbadische
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Globale Erwärmung: Basler Forscher zeigen, wie sich Ökosystem verändert

Mit der globalen Erwärmung gehen auch Ökosysteme verloren, weil sich ihre Bedingungen drastisch ändern. Das zeigen Basler Forscher nun am Beispiel von Steppenlandschaften: Diese werden zunehmend trockener und damit eher zu Halbwüsten und Wüsten.

Basel (sda). Dieser Umstand werde vor allem die Vegetation verändern – mit Folgen für den Menschen. Trockengebiete bedecken rund 40 Prozent der Landfläche der Erde. Dabei gibt es gemäßigte Trockenzonen, wie zum Beispiel die Steppenlandschaften in Zentralasien, dem Westen der USA und im Mittelmeerraum, sowie subtropische Trockenzonen, wie etwa die Sahara oder das australische Outback. Mit dem Klimawandel werden die Steppenlandschaften zunehmend ausdorren und sich in subtropische Trockengebiete umwandeln, berichten Forscher der Universität Basel nun im Fachblatt „Nature Communications“.

Dass sich die Wüsten voraussichtlich zunehmend ausdehnen, wurde zwar bereits von früheren Studien gezeigt. Die Prognose durch Klimamodelle für die einzelnen Trockengebiete variiere allerdings je nach Art der Zone und ihrer geografischen Lage stark, teilte die Universität Basel kürzlich mit.

Klimaprojektionen aus 16 globalen Modellen

Ein internationales Forscherteam um Daniel Schlaepfer von der Universität Basel hat nun Klimaprojektionen aus 16 globalen Modellen mit ortsspezifischen Informationen kombiniert, um die weitere Entwicklung der gemäßigten Trockengebiete vorherzusagen. Dabei flossen auch Daten zu Bodeneigenschaften und Vegetation mit ein.

Diese gemäßigt trockenen Zonen werden demnach bis zum Ende dieses Jahrhunderts bis zu 30 Prozent ihrer Fläche verlieren. Der Großteil werde sich zu subtropischen Trockenzonen umwandeln, berichten die Forscher. Zunehmend trockene Böden verändern insbesondere die Vegetation. Diese leidet besonders, wenn sich die Bodenfeuchte unterhalb eines durchschnittlichen Niveaus befindet. Diesen Zustand bezeichne man als ökologische Dürre, die nicht direkt mit Phasen von wenig Niederschlag (meteorologischer Dürre) einhergehe, schrieb die Uni Basel.

Solche Perioden ökologischer Dürre könnten laut der Studie erheblich zunehmen. Dabei trocknen besonders tiefere Bodenschichten aus. Das würde dazu führen, dass sich vermehrt Pflanzen durchsetzen, die sich das Wasser aus oberen Bodenschichten holen. Dass sich diese Ökosysteme derart verändern, hätte auch sehr konkrete Auswirkungen auf den Menschen: Auch der Anbau von Weizen und Kartoffeln könnte sich laut Aussage der Forscher in diesen Gebieten dann nicht mehr lohnen.

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