In Basel riefen Künstler des Kollektivs Hotel Regina das „brunnen gehn“ vor sechs Jahren ins Leben. Man wolle die rund 260 öffentlichen Brunnen in der Stadt als Treffpunkte wiederbeleben, sagen Balz Scheidegger und Quirin Streuli. Bis Basel vor rund 150 Jahren Trinkwasserleitungen bekam, hätten sich die Menschen an den Brunnen getroffen.
In Basel hat sich das „brunnen gehn“ etabliert: Die Industriellen Werke Basel (IWB) reinigen die Wasserstellen in der Regel, bevor ein „brunnen gehn“ stattfindet. Mehrere Stiftungen und regelmäßige Badegäste als Gönner finanzieren das Projekt. Die Brunnenheizer bekommen einen Stundenlohn. Für die Badegäste ist das Vergnügen kostenlos, eine Kollekte ist freiwillig. Dies ist Scheidegger und Streuli wichtig. „Das „brunnen gehn“ findet immer mehr Zustimmung“, freuen sie sich: Vor Corona seien bis zu 100 Besucher an einem Abend gekommen.
In die Wohnquartiere
In den Wintermonaten bis Ende März lädt das Kollektiv der Basler Brunnenheizer Mittwochabends zum Baden in einem öffentlichen Brunnen ein. In diesem Jahr gehe man bewusst zu kleineren Brunnen in den Wohnquartieren, berichten die beiden Männer. Man wolle in der Pandemie größere Menschenansammlungen vermeiden. Vor allem aber wolle man die Menschen in den Quartieren ins Gespräch bringen. Für Familien mit Kindern soll es künftig auch am Sonntagnachmittag Angebote geben.
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