Leselust im Basler Mittelalter

Basel. Sie ist klein und doch bemerkenswert. Die Büchersammlung des Ehepaars Barbara zum Luft und Niklaus Meyer zum Pfeil bietet einen ungewöhnlichen Einblick in die spätmittelalterliche Basler Buch- und Lesekultur. Im soeben erschienenen Buch „Leselust im spätmittelterlichen Basel“ widmet sich die Historikerin Kristina Domanski dieser außergewöhnlichen Sammlung. Das Buch ist die 201. Ausgabe der Bänderreihe GGG Neujahrsblatt.

Ergreifende Liebesgeschichte

Ein rasanter Aufstieg vom mittellosen Sohn zum Vater mehrerer Könige? Die ergreifende Liebesgeschichte eines jungen Paares, das sich nicht in der Öffentlichkeit treffen darf? Dass schon im spätmittelalterlichen Basel ein Publikum für spannende und unterhaltende Lektüre existierte, zeigt diese Büchersammlung des Ehepaars. Die Kunsthistorikerin und Expertin für mittelalterliche Buchkultur, Kristina Domanski, führt im neuesten Band der GGG Neujahrsblätter gekonnt in die Lesekultur des mittelalterlichen Basels ein.

Als eine der wenigen volkssprachlichen Büchersammlungen aus dem Milieu des städtischen Bürgertums ist die im Neujahrsblatt vorgestellte Sammlung kaum zu überschätzen. Auch weil die Bücher an sich noch vorhanden sind. Während ein Teil der Sammlung noch handschriftliche Ausgaben umfasst, liegen andere als illustrierte Druckausgaben vor. Damit steht die Sammlung des Ehepaars Barbara zum Luft und Niklaus Meyer zum Pfeil beispielhaft für die Gleichzeitigkeit von mittelalterlicher Buchtradition und den medialen Neuerungen des späten 15. Jahrhunderts.

Engagement im Bildungsbereich

Seit über 200 Jahren engagiert sich die GGG Basel im Bereich der Bildung und publiziert jährlich ein Buch zur Basler Geschichte. Die mittlerweile 201 Bände umfassende Bücherreihe strebt damit die Förderung von Geschichtskenntnissen über Basel an. Alle Bände sind allgemein verständlich geschrieben und wissenschaftlich fundiert. Historischen Interessierten bietet das GGG Neujahrsblatt viel Wissenswertes über unterschiedliche Aspekte der Basler Geschichte. Herausgeberin: GGG Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige, Basel. Autorin: Kristina Domanski. 236 Seiten, broschiert, ISBN 978-3-7965-4682-2, 38 Franke, Schwabe Verlag