Basel Leuchtturmprojekt für die Region

Michael Werndorff

Raumplanung: „IBA Parc des Carrières“ soll bald Gestalt annehmen.

Basel - Die Internationale Bauausstellung (IBA) Basel 2020 gilt als wichtiger Motor der grenzüberschreitenden Stadt- und Raumentwicklung. Ein Leuchtturmprojekt hierbei ist der „IBA Parc des Carrières“, der Maßstäbe in der nachhaltigen Landschaftsgestaltung setzen soll.

Der Rhein hat in seiner langen Geschichte die Region mit einem wichtigen Rohstoff versorgt: Kies. Alleine in der Region Basel gibt es 50 Kiesgruben in unterschiedlichen Betriebszuständen, die eine Fläche von 830 Hektar einnehmen. Überall im Eurodistrikt finden sich Abbaugebiete, von Laufenburg und Badisch-Rheinfelden im Osten bis Schliengen und Sierentz im Nordwesten – Und alle haben sie Eines gemein:

Nach Abbauende stellt sich die Frage, wie die Flächen wieder genutzt werden können. In der Regel werden die Gruben wieder verfüllt, nicht selten wachsen dann landwirtschaftliche Monokulturen wie Mais auf den ehemaligen Abbauflächen.

Zwischen den französischen Gemeinden Saint-Louis und Hégenheim sowie den Schweizer Gemeinden Basel und Allschwil gelegen, soll aus einer Kiesgrube nun nach und nach ein grenzüberschreitender Landschaftspark werden. Die Idee hierzu hatte der Basler Architekt Andreas Courvoisier.

Weitere Standorte sollen umgestaltet werden

Wo jetzt noch Bagger Kies abbauen, wird in drei Etappen eine artenreiche Landschaft mit Weihern, Trockenbiotopen, Spielplatz und einem zentralen Begegnungsort entstehen, die mit Fuß- und Velowegen Raum für Naherholung bieten soll. „Dafür sind in erster Linie jene Flächen vorgesehen, die nach Abbauende rekultiviert und neu gestaltet werden können“, erklärte Courvoisier im Rahmen eines IBA-Pressegesprächs dieser Tage.

Unter Federführung der IBA Basel und der Courvoisier Stadtentwicklung GmbH hat sich das Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt mit den Gemeinden Saint-Louis, Hegenheim, dem Gemeindezweckverband Saint-Louis Agglomération, der Gemeinde Allschwil, dem Bürgerspital Basel und der KIBAG vergangenen Dezember zur Interessengemeinschaft (IG) „Parc des Carrières“ zusammengeschlossen, um das Projekt nach vorne zu bringen. Eine Anschubfinanzierung von 1,1 Millionen Euro wurde getätigt, private Sponsoren und Stiftungen tragen ebenfalls dazu bei, das in mehreren Etappen angelegte Projekt in den nächsten fünf Jahren Wirklichkeit werden zu lassen.

In der ersten Umsetzungsetappe bis 2020 sollen grenzüberschreitende Fuß- und Veloverbindungen angelegt werden. Die neuen Wege sollen die umliegenden Gemeinden besser untereinander und mit dem Landschaftsraum verbinden, wie Courvoisier erklärte. Während der Kiesabbau noch für viele Jahre weitergehen wird, können die bereits abgebauten Flächen neu gestaltet werden. Das sei das Besondere am Park, sagte der Initiator und Projektplaner: „Menschliche Aktivitäten wie der Kiesabbau, der Flugverkehr oder die aktive Freizeitgestaltung sind genauso Teil des Parks, wie Natur und Artenvielfalt.“

Hier zeige sich exemplarisch, was die IBA Basel im Großen macht, nämlich grenzüberschreitend zu arbeiten und einen Mehrwert für die Bevölkerung zu schaffen, kommentierte IBA Geschäftsführerin Monica Linder-Guarnaccia das Vorhaben. Aus einer Idee sei ein Leuchtturmprojekt entstanden, machte Linder-Guarnaccia deutlich.

Bis 2020 und darüber hinaus sollen weitere Standorte umgestaltet und für die Bevölkerung zugänglich gemacht werden, insbesondere die Kiesgrube von Sierentz.

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