Basel Mann gesteht Schuld

Die Oberbadische
Konkurrenz war der Grund für den Angriff. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Angriff: Kampfsport-Prozess läuft weiter

Muttenz (sda). Im Strafprozess um einen Prügel-Überfall unter verkrachten Kampfsportlern von 2014 in Reinach hat der Haupttäter gestern die Verantwortung auf sich genommen. Die meisten Verteidiger-Anträge wies das Strafgericht Baselland ab; über Befangenheit muss das Kantonsgericht befinden. Der Prozess läuft weiter.

Eine vom heute 41-jährigen Hauptangeschuldigten geführte Gruppe hatte im Jahr 2014 die Kampfsportschule des Haupt-Opfers in Reinach angegriffen (wir berichteten). Diverse Anwesende – darunter Minderjährige – wurden in Schach gehalten, damit die beiden zerstrittenen Kickbox-Cracks einen beinharten Einzelkampf austragen konnten.

Am zweiten Prozesstag machte der Mann nun zwar vom Aussageverweigerungsrecht Gebrauch und schwieg zum damaligen Geschehen. Er sagte jedoch, „das Ganze war meine Schuld“ und sei „auf meinem Mist gewachsen“. Er entschuldigte sich bei unbeteiligten Dritten, die durch ihn in den Fall hineingezogen wurden.

Davor hatte das dreiköpfige Gericht über Anträge zu entscheiden, die Verteidiger der insgesamt 17 Angeschuldigten am Montag gestellt hatten. Deren Hauptkritik galt der Anklageschrift, die sie als zu umfangreich und doch zu vage geißelten. Das Gericht lehnte ab, die Schrift zurückzuweisen; die Anklagepunkte seien „konkret genug“.

Nach diesen Etappenniederlagen stellte ein Anwalt ein Ausstandsbegehren gegen das eingesetzte Dreiergericht wegen Befangenheit. Er traue dem Trio nicht zu, die 17 Fälle im Kopf mit all den Vorwürfen samt Aktenberg sauber auseinander halten zu können – das schaffe niemand. Das Strafgericht nahm das Ausstandsbegehren entgegen, erklärte jedoch das Kantonsgericht für zuständig. Bis dessen Entscheid vorliegt, läuft der Strafprozess planmäßig weiter – im Wesentlichen geht es um Körperverletzung. Das Urteil soll am 20. September bekanntgegeben werden.

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