Basel Mehr Bewegung dank Beratung

Die Oberbadische
 Foto: Archiv

Wissenschaftler der Uni Basel präsentieren positive Ergebnisse beim telefonischen Sportcoaching.

Basel - Eine Beratung per Telefon hat sich als wirksame Methode erwiesen, um Menschen in der Schweiz bei der Aufnahme eines körperlich aktiven Lebensstils zu unterstützen, finden Sportwissenschaftler der Universität Basel.

Körperliche Aktivität ist ein gutes Mittel, um verschiedene Gesundheitsrisiken zu reduzieren – ganz unabhängig von Geschlecht, Alter und Fitnesslevel. Das ist laut einer Mitteilung der Uni Basel zwar bekannt. Dennoch fehle vielen die Zeit und die Motivation, sich regelmäßig zu bewegen.

Forscher der Universität Basel sind diesem Thema nun in einer sechsmonatigen Studie nachgegangen. Dafür teilten sie 288 zuvor inaktive Erwachsene in drei Gruppen ein: Während eine Gruppe nur eine einmalige schriftliche Empfehlung erhielt, wurden die beiden anderen alle zwei Wochen mit telefonischen Coaching-Gesprächen unterstützt. Eine der Telefon-Gruppen empfing zusätzlich zu den Anrufen zwei SMS-Nachrichten pro Woche.

Nachhaltige Aktivitäten

Am Ende der Intervention führte das telefonische Coaching bei den Probanden laut der Mitteilung zu 250 Minuten mehr körperlicher Bewegung pro Woche. Diese gesteigerte Aktivität wurde auch beibehalten: Ein halbes Jahr danach lag der Wert immer noch 200 Minuten höher als zu Beginn des Programms. Aufforderungen per SMS ließen diese sportliche Leistung nicht weiter ansteigen.

Eine einmalige schriftliche Empfehlung bewog die Probanden zwar auch zu etwas mehr Tatendrang. Die Gruppen mit telefonischem Coaching erreichten aber klar mehr sportliche Betätigungen – beruhend auf den Angaben der Teilnehmer und Daten von Sensoren, die ihre Bewegungen erfassten.

Verhaltensänderung

„Für die Langzeitwirkungen scheint besonders ein personenzentriertes Coaching sehr wichtig zu sein“, so die Studienautorin Xenia Fischer vom Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit der Universität Basel. Deshalb wurde vor Studienbeginn für alle Teilnehmer ein Profil erstellt, das etwa ihr Alter, ihr Bewegungsverhalten und ihre individuellen Erfahrungen und Vorlieben einbezog.

Hindernisse überwinden

„Aus Sicht der Teilnehmer war besonders die konkrete Planung der Aktivitäten sowie Strategien zum Überwinden von Hindernissen hilfreich. Zudem schätzten sie, dass sie ein persönlicher Coach beim Erreichen ihrer eigenen Ziele begleitete“, so die Sportwissenschaftlerin. Dass bei diesem Fern-Coaching keine realen Treffen stattfanden, sei zudem jenen entgegengekommen, die sich aus Zeitmangel nur wenig bewegen.

Angesichts der steigenden Kosten, die nicht übertragbare Krankheiten verursachen, sind personalisierte und bezahlbare Ansätze gefragt, die Menschen zu einem gesunden Lebensstil bewegen. „Ein effektives Coaching ist ein geeignetes Mittel, um die negativen gesundheitlichen Folgen von Bewegungsmangel zu bekämpfen“, sagt der Bewegungs- und Trainingswissenschaftler Lukas Zahner, der die Studie leitete.

Derzeit laufen mehrere Projekte, um diesen Coaching-Ansatz in der Praxis anzuwenden: In Zusammenarbeit mit den Basler Forschern testen jetzt zwei Schweizer Krankenkassen ein telefonisches Ernährungs- und Bewegungscoaching. Zudem bereitet der Kanton Basel-Stadt für Mitarbeiter ein niederschwellige Gesundheitsberatung vor, das sich an dem telefonischen Ansatz der Universität orientiert, heißt es weiter in der Mitteilung.

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