Basel Mehr Fälle als im Rekordjahr

Die Oberbadische
Grippe und Norovirus belasten die Kliniken. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Gesundheit: Norovirus und Influenza schlagen heftig zu

Basel (wer). Die saisonale Grippewelle stellt dieses Jahr die Basler Kliniken vor Herausforderungen, denn neben typischen Infekten ist jetzt auch das Brechdurchfall auslösende Norovirus auf dem Vormarsch.

Derzeit sind im Unispital Basel sechs Patienten mit Norovirus stationär in Behandlung, die isoliert untergebracht sind, wie Mediensprecher Martin Jordan auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilte. Allein an den ersten beiden Januartagen wurden zehn Fälle registriert, im Dezember waren es insgesamt 74 Personen, die aber größtenteils ambulant behandelt wurden.

Auch die saisonale Grippewelle macht sich deutlich bemerkbar. „Diese hat vier bis sechs Wochen früher begonnen als im vergangenen Jahr. Zudem ist sie gemessen an der Anzahl Fälle heftiger als im Vorjahr. Dasselbe gilt übrigens auch im Vergleich zur Rekord-Grippesaison der Jahre 2014/15“, erklärte Jordan. Mit einer Entspannung rechnen die Mediziner nicht. „Wir gehen davon aus, dass sich die Situation in den kommenden Wochen tendenziell verschärfen wird“, so Jordan weiter. Das Kantonsspital Baselland meldet eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an stationär aufgenommenen Grippe-Fällen. Alleine am Standort Liestal seien es 50 Fälle seit Start der Grippewelle, teilte Sprecherin Brigitte Emmenegger mit.

An die Grenzen kommen die Kliniken indes nicht: Das Universitätsspital habe ausreichend Kapazitäten geschaffen, um die Grippe- und Norovirus-Welle bewältigen zu können, lässt Jordan wissen. Für die Kohortenstation – alle Influenzapatienten wurden auf derselben Station untergebracht, um eine Ansteckung zu vermeiden – wurden die Schichten für die Pflege rund um die Uhr verstärkt. Die Personalsituation wird zudem täglich ausgewertet und entsprechend angepasst. Außerdem hat die Abteilung für Klinische Mikrobiologie ihre Öffnungszeiten für eine verbesserte und schnellere Diagnostik erweitert.

Im Landkreis Lörrach sieht die Lage laut Klinikensprecherin Marion Steger weniger dramatisch aus. „Zurzeit verzeichnen wir keine außergewöhnlich hohen Zahlen von Influenza oder Noro“, kommentierte Steger die in den Kreiskliniken seit 1. Dezember gezählten 14 Noro-Fälle. Das Landratsamt teilte auf Anfrage mit, dass seit Mitte November 25 Ausbrüche registriert wurden und vier Pflegeheime betroffen seien. Im Vorjahr waren es von Januar bis September lediglich neun Noro-Gruppenerkrankungen in Kindergärten, Familien und Pflegeheimen, hieß es.

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