Basel Mehr illegale Einreisen registriert

sda/ov
Die Schweiz hat im laufenden Jahr bisher 16 385 Asylgesuche registriert. Foto: Pixabay

Die Schweiz hat im Juli wieder mehr unerlaubte Grenzübertritte registriert. Eine steigende Tendenz gibt es auch bei den Asylgesuchen. Derweil ist die Zahl der Schutzsuchenden aus der Ukraine gesunken.

Der Migrationsdruck ist nach wie vor hoch: Die Anzahl der Menschen, die in den ersten Monaten des Jahres illegal über die Schweizer Grenze nach Deutschland eingereist sind, lag deutlich über dem Vorjahresniveau. So zählte die Bundespolizei von Januar bis Mai insgesamt 5393 unerlaubt eingereiste Personen. Im Vorjahreszeitraum waren es 4972 illegale Einreisen.

Eine steigende Tendenz bei der irregulären Migration stellt auch die Schweiz fest: Im Vergleich mit dem Vormonat wurden im Juli rund 500 rechtswidrige Aufenthalte mehr verzeichnet, wie der Schweizer Bund dieser Tage mitteilte.

Insgesamt wurden laut dem Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) im Juli 2354 solcher rechtswidriger Aufenthalte registriert. Die irregulären Grenzübertritte erfolgten weiterhin in erster Linie an der Südgrenze im Tessin, wo sie im Vergleich zum Juni um rund 500 Fälle zunahmen. Am stärksten vertreten unter den irregulär eingereisten Migranten waren dabei syrische Staatsangehörige, wie es weiter hieß.

Im Bereich des Verdachts auf Schleppertätigkeiten fielen die Zahlen praktisch gleich aus wie im Vormonat und in der Vorjahresperiode. In den gleichen Zeiträumen gab es weniger Übergaben von irregulären Migranten an ausländische Behörden. Die Zahl der irregulären Einreisen in die Schweiz im Juli 2024 lag zudem deutlich unter derjenigen im Juli des Vorjahres. Damals wurden laut dem BAZG fast 3700 rechtswidrige Aufenthalte verzeichnet – also rund 1300 mehr als jetzt. Zudem hat der Bund im Juli des Jahres rund 20 Prozent mehr Asylgesuche als im Vormonat verzeichnet. Somit wurden beinahe gleich viele Gesuche registriert wie zum selben Zeitpunkt vor einem Jahr, wie das Staatssekretariat für Migration mitteilte.

Insgesamt gingen beim Staatssekretariat für Migration (SEM) im Juli 2264 Gesuche ein – das sind 383 mehr als im Juni. Unter den neuen Asylgesuchen waren laut dem SEM 521 Sekundärgesuche. Dabei handelte es sich zum Beispiel um Geburten, Familiennachzüge oder Mehrfachgesuche, die einem bereits registrierten Asylgesuch folgten, teilte das SEM weiter mit. Insgesamt wurden im laufenden Jahr bisher 16 385 Asylgesuche registriert. Davon stammten rund 2800 Gesuche von Menschen aus Afghanistan, die sich laut dem SEM bereits in der Schweiz aufgehalten haben und die Asylstrukturen nicht zusätzlich belasten.

Afghanistan war dem Staatssekretariat zufolge denn auch im Juli das wichtigste Herkunftsland von Flüchtlingen. Weitere wichtige Herkunftsländer waren die Türkei, Algerien und Eritrea. Im vergangenen Monat konnte das SEM derweil über 2975 Asylgesuche erstinstanzlich entscheiden. Rund ein Drittel davon wurde gutgeheißen. 800 Personen ohne Aufenthaltsrecht verließen die Schweiz selbstständig. 400 Personen wurden zurückgeführt.

Zudem verzeichnete das SEM im Juli weniger Schutzsuchende aus der Ukraine als angenommen. Der Bund passt seine Prognose für das laufende Jahr daher an: Neu geht er von 17 500 anstatt von 25 000 Gesuchen für den Erhalt des Schutzstatus S aus. Insgesamt haben seit Jahresbeginn 9904 Personen aus der Ukraine Schutz in der Schweiz gesucht. 3528 Gesuche wurden abgelehnt. Im Kanton Basel-Stadt leben derzeit 4843 Personen aus dem Asylbereich. Dabei ist der Anteil Männer (2427) und Frauen (2416) nahezu gleich. Bei 1755 Personen handelt es sich großteils um Menschen mit dem Status Schutzbedürftige (S-Ausweis). Die jüngsten Zahlen stammen von Ende Mai.

Mit 1107 ist beim S-Status, der für Flüchtlinge aus dem Krieg in der Ukraine seit 2022 besteht, der Frauenanteil höher als bei den anderen Aufenthaltstiteln. 1274 weitere Personen sind Flüchtlinge mit Aufenthaltsbewilligung B, weitere 634 mit C-Ausweis, wie es in der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage von Daniela Stumpf (SVP) heißt.

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