Bei Wertmüller kommen verschiedene Welten zusammen: die wildeste Jazzmusik und die Jetztmusik. Aber er lebt auch in der klassischen Welt, hört Bruckner, liest Thomas Mann und Thomas Bernhard, „den Luxus nehm’ ich mir“. Von sich sagt der Komponist: „Ich bin ein Romantiker, bin verklärt.“ Bruckner, Beethoven und Richard Strauss berühren ihn besonders. Inspiriert zeigt er sich aber auch von dem 82-jährigen Aribert Reimann, einem der wichtigsten zeitgenössischen Komponisten.
Eine aufregende Arbeitszeit hat er schon mit dem Autor Lukas Bärfuss hinter sich. Erwähnenswert ist auch Wertmüllers kammermusikalisches Denken. So gibt es oft solistische Besetzungen bei ihm: ein Spagat zwischen explodierenden Tutti und fast gar keinem Klang. Als Experimentalmusiker nutzt er den ganzen Klangapparat. Der komplexe Stoff dieser Oper, die an Existenzielles rührt, verspricht unmittelbare Musik, bei der man auf der Stuhlkante sitzt und mitwippt - und das ist bei Gegenwartsmusik ja ganz ungewöhnlich.
„Meine Stücke sind oft richtig schwierig“, sagt Wertmüller etwas lakonisch mit trockenem Humor und outet sich, dass er schon als Teenager ein totaler Lord Byron-Fan war.
- Uraufführung am 21. Februar, 19.30 Uhr, große Bühne Theater Basel. Zur Oper gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm.