Vergangenes Jahr wurde die Veranstaltung pandemiebedingt abgesagt. Zu groß sei die Gefahr, sich mit dem Corona-Virus anzustecken, erklärte der Riegierungsrat damals. Angesichts von bis zu 100 000 Besuchern pro Tag sei die Durchführung einer Innenstadtmesse in Zeiten von Covid-19 nicht verantwortbar. Bis zuletzt habe aber die Hoffnung bestanden, dass „D’Mäss“ stattfinden könne. Gestrichen wurde die Herbstmesse nicht zum ersten Mal. Schon in den Jahren 1721 und 1722 gab es wegen der Pest eine Absage. 1831 konnte die Messe wegen der Cholera-Epidemie nicht stattfinden, und 1918 verhinderte die Spanische Grippe eine Durchführung.
Trotz Absage der Herbstmesse hat Messeglöckner Franz Baur das Jubiläumsjahr eingeläutet.
Kleinere Ersatzaktionen
Lediglich ein Riesenrad auf dem Münsterplatz und ein Süßigkeitenstand als „Trostpflaster“ erinnerten an den Traditionsanlass, der üblicherweise eine Million Gäste aus nah und fern ans Rheinknie lockt.
Zusätzlich gaben vor dem Münster vier Informationssäulen einen vielfältigen Überblick über die 550-jährige Geschichte der Basler Herbstmesse. Diese geht zurück auf das Jahr 1471, als Kaiser Friedrich III. der Stadt Basel „für alle Zeiten“ das Privileg erteilte, jährlich zwei Jahrmärkte durchzuführen – einen vor Pfingsten und einen vor St. Martin. Die Frühlingsmesse wurde indes bereits 1494 wieder eingestellt.
Rund eine Million Gäste
Darüber hinaus sorgte bis vor einigen Wochen eine nostalgische Schiffschaukel auf dem Barfüßerplatz für Unterhaltung. Zum Jahrestag der Verleihung des kaiserlichen Messeprivilegs fand am 11. Juli ein Festgottesdienst statt, und eine große Orgel und Ballone weckten vor dem Basler Münster die Vorfreude auf die diesjährige Ausgabe.
Auf einem informativen Rundgang können die Besucher das ganze Jahr Interessantes über die Geschichte, Hintergründe und Traditionen der Herbstmesse erfahren.