Basel Mit Genuss nachhaltig begeistern

Denis Bozbag

Regionalität: Erste Basler Genusswoche legt Augenmerk auf lokal produzierte Speisen

Mit Fokus auf Saisonales aus der Region und auf das lokale Handwerk ist gestern die Genusswoche Basel gestartet. Während elf Tagen können Besucher zahlreiche Veranstaltungen und mehr als 400 Angebote von rund 100 Partnern entdecken, erleben und genießen.

Von Denis Bozbag

Basel. Die Basler Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann läutete gestern auf dem Marktplatz offiziell die erste Genusswoche in Basel ein. „Ich freue mich sehr, diesen wichtigen Anlass auf dem ältesten Frischwarenmarkt der Stadt eröffnen zu dürfen. Genuss bedeutet für mich, liebevoll und sorgfältig zubereitete Speisen im Kreise meiner Freunde konsumieren zu können“, verriet das Stadtoberhaupt.

Die Genusswoche sei Bestandteil eines Maßnahmenpakets der Regierung, die Bevölkerung auf nachhaltige Ernährung aufmerksam zu machen. „Der Markt ist nicht nur ein Anbieter nachhaltiger, regionaler Produkte, sondern auch ein Ort des Zusammenkommens und des Dialogs“, hielt Ackermann fest.

Freude am Kochen fördern

Die Basler Genusswoche hat laut Veranstalter zum Ziel, den Genuss, den Respekt vor den Lebensmitteln, die Freude am Kochen und am guten Essen zu fördern sowie den lokalen Produzenten eine Bühne zu bieten.

Das Angebot ist bunt und vielfältig, heißt es in einer Mitteilung der Organisatoren. Eine Velotour von Slow Food Basel wird zu den Bienenvölkern in der Stadt führen. Im Stadtkanton sind laut Projektleiter der Genusswoche, Daniel Nussbaumer, 30 Bienenvölker beheimatet. Ihr Honig soll besonders gesund sein, da bei der Basler Blütenzucht nur wenige Pestizide zum Einsatz kommen, weiß Nussbaumer, der seit drei Jahren die Mustermesse Basel leitet.

Die Confiserie Beschle wird dazu einladen, selber Schweizer „Schoggi“ herzustellen, und der Chefkoch der Taverne Johann wird eine Wildsau aus regionaler Jagd zerlegen und daraus täglich wechselnde Gerichte zubereiten. So sollen die Besucher hautnah erleben, was es bedeutet, ein Tier von Nase bis Schwanz zu verwerten.

Regionale Grillwürste

Zur Eröffnung präsentierte die Food-Künstlerin Sandra Knecht ihre eigens kreierten Grillwürste von Baselbieter Weideschweinen. „Für mich bedeutet Regionalität Identität und Heimat“, erklärte die Künstlerin mit Masterabschluss in Fine Arts. Für ihre kulinarischen Kreationen verwendet sie verschiedene Kräuter und Gewürze und stellt sie auf raffinierte Weise zusammen, geht aus einer Broschüre zur Genusswoche hervor.

Einmal im Jahr geht sie dafür ins Basler Chrüterhüsli und kauft altbekannte sowie auch für sie unentdeckte Gewürzmischungen ein. Die Weideschweine vom Hofgut Farnsburg haben das gesamte Jahr Auslauf und werden artgerecht gehalten.

Den Höhepunkt der diesjährigen Veranstaltung wird das Genussfestival am 21. September bilden. An diesem Tag werden in der Stadt interessante kulinarische Erlebnisse angeboten. So führt zum Beispiel das historische Museum Basel Führungen zur alten Tafel- und Esskultur im Haus zum Kirschgarten durch. In der Markthalle findet ein großer Markt mit lokalen Speisen statt, und das Amt für Umwelt und Gesundheit zeigt im Freien den Film „Edible City.“

Nussbaumer ist der Auffassung, dass die Genusswoche ein Plädoyer für Essenskultur sein sollte. „Haben wir nicht genug von industriell erzeugten Lebensmitteln? Wir sind unserem Gaumen mehr schuldig als nur Tiefkühlpizza.“

 Die Basler Genusswoche dauert noch bis 22. September und findet an verschiedenen Orten in Basel statt. Informationen mit allen Angeboten findet man auf https://genusswochebasel.ch.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading