Mit Peilsendern gegen Fahrraddiebe

Von Michael Werndorff

Basel. Fahrräder sind für Langfinger oft leichte Beute. Zwischen Januar und Mai wurden in Basel-Stadt mehr als 1000 Velos, ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum, geklaut, wie der SRF jüngst berichtete. Dabei gingen rund 300 Fahrraddiebstähle mit einem Gesamtwert von 150 000 Franken auf das Konto eines 25-jährigen Schweizers, den die Basler Polizei nach dem Hinweis einer Geschädigten inflagranti festnehmen konnte (wir berichteten).

Auch wenn dieser Fall bezüglich des Ausmaßes eine Ausnahme darstelle, würden in der Stadt am Rheinknie viele Velos meist von Einzeltätern geklaut, wird Peter Gill von der Basler Staatsanwaltschaft zitiert. Geklaut würden die Räder von zwei unterschiedlichen Tätertypen, so Gill. Jenen, die spontan klauen, und jenen, die ein teures Fahrrad stehlen, weil sie es behalten oder weiterverkaufen wollen.

Die Aufklärungsquote ist mit sechs Prozent gering. Das sei laut Gill zum einen auf die große Anzahl der Einzeltäter zurückzuführen, zum anderen auf die fehlenden Angaben zu Rahmennummern, die den Radbesitzern unbekannt sind. Ohne Nummer könnten die Behörden wiedergefundene Fahrräder den Besitzern nicht immer zurückgeben, weiß Gill.

Mit Interesse verfolgt die Basler Polizei jetzt ein Pilotprojekt in der Romandie. In Genf und Yverdon macht die Polizei in Zusammenarbeit mit Radhändlern mittels Peilsender Jagd auf Velodiebe. Kunden können ihr Fahrrad mit einem Sender ausstatten lassen, dessen Akkulaufzeit rund zehn Jahre betragen soll. Die Polizei hat ihre Fahrzeuge wiederum mit Empfängern ausgestattet, die eine Reichweite von 30 Metern haben. Wird ein Fahrrad gestohlen, kann der Besitzer dies per Smartphone-App an die Polizei übermitteln. Sobald das Peilsendersignal eines gestohlenen Fahrrads vom Empfänger registriert wird, schlägt dieser Alarm.