Dem erfahrenen Schweizer Oboisten merkt man die Reife und Souveränität an seinem Spiel an. Für Meier war dieses spielfreudige Werk des Böhmen eine reizvolle solistische Aufgabe. Er artikuliert feinsinnig, weichklangbetont, bläst die raschen Sätze spritzig und kontrastreich, die langsamen dezent und gesanglich: eine schöne Werbung für Franz Krommers Musik!
Man hat in Meier einen Meister des Instruments vor sich, dessen schöne Phrasierungen und exquisite Tongestaltung auch in dem Oboenquintett, einer Transkription nach dem Bläserquintett von Beethoven op. 103, hörbar wird. Der Bearbeiter hat in diesem Werk keine einzige Note verändert oder hinzugefügt, lediglich die Bläserpartien instrumentenspezifisch auf die Oboe und die vier Streicher verteilt. So blieb dieses bekannte Bläserquintett in der Fassung für Oboe und Streicher ein bezauberndes Werk.
Meier hatte mit seiner Oboe hier die souveräne Führung. In dem Oboenpart verblüffte der Ideenreichtum, wobei der Interpret in der Partitur eine Fülle an schönsten Details entdeckte, so dass das Zuhören bei dieser Beethoven-Bearbeitung ein Genuss war.