Basel Nachtflugsperre nicht ratsam

Die Oberbadische
Der EuroAirport ist für die Wirtschaft wichtig. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Umfrage: Unternehmen schätzen den EuroAirport

Basel. Für die Wirtschaft der trinationalen Region ist ein leistungsfähiger Flughafen, der auch in Zukunft im Wettbewerb bestehen kann, ein unverzichtbarer Standortfaktor. Dies verdeutlicht eine Umfrage der Industrie- und Handelskammern im Dreiländereck zum Geschäftsreiseverkehr bei den regionalen Unternehmen.

Rund 500 Unternehmen aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland haben an der Umfrage der Handelskammern im August diesen Jahres teilgenommen, wie die Handelskammer beider Basel und die IHK Hochrhein-Bodensee gestern mitteilten: Von kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) bis zum Großkonzern. Rund ein Viertel der Unternehmen führen pro Jahr mehr als 100 Geschäftsreisen über eine Strecke von mehr als 200 Kilometern aus. Gut 120 Unternehmen wählen dabei zu mindestens 50 Prozent das Flugzeug als Verkehrsträger. Das hat laut der Mitteilung Entwicklungspotenzial.

Der EuroAirport (EAP) ist bei den regionalen Unternehmen für Geschäftsreisen beliebt, gefolgt von den Flughäfen in Zürich, Frankfurt und Paris. Die meisten Geschäftskunden sind „sehr zufrieden“ mit dem EAP. Die Hauptziele sind Paris, Berlin und London. Die Unternehmen erreichen den EAP mehrheitlich mit dem Auto, wären aber bereit, auf die Bahn umzusteigen, wenn ein entsprechendes Angebot bestünde. Flugziele wie Paris, Berlin und London sollen beibehalten, Marseille, New York und Wien geprüft werden.

Die Verkehrskommissionen der regionalen Handelskammern am Ober- und Hochrhein sprechen aufgrund der Umfrageergebnisse folgende Empfehlungen aus, die mit dem Präsidenten und der Geschäftsleitung des EAP diskutiert wurden: Generell solle der „Esprit trinational“ am EAP stetig gepflegt werden, um für das spezielle Konstrukt des Flughafens bei neuen Herausforderungen schnell pragmatische Lösungen zu finden.

Zudem soll die Erreichbarkeit des EAP verbessert werden. Der Bahnanschluss des Flughafens spiele eine Schlüsselrolle und soll im nächsten Ausbauschritt des Bahnnetzes erfolgen. Darüber hinaus gelte es, die Straßenanbindung über den Ausbau des Autobahnkreuzes A35/RD105 zu verbessern.

Beim Fluglärm gelte es abzuwägen, welche Maßnahmen zur Lärmreduktion angemessen sind und welche nicht. Eine Nachtflugsperre sei aus Sicht der Wirtschaft keine verhältnismäßige Forderung. Eine Verkürzung der Betriebszeiten habe für die Fluglinien und die Firmen einschneidende Folgen. So könnten die Express-Unternehmen gewisse Angebote für die regionale Wirtschaft gar nicht mehr leisten. Lärmemissionen sollen nicht durch Verbote, sondern mit technischen Optimierungen eingedämmt werden. Anreizsysteme könnten dabei eine wichtige Grundlage bieten.

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