Basel Nadelöhr wird noch enger

Michael Werndorff
Die Basler Osttangente wird in den nächsten Jahren aufwendig saniert und modernisiert. Die Kosten belaufen sich auf rund 140 Millionen Franken. Foto: Archiv

Baumaßnahmen: Während Sanierung der Osttangente soll Verkehr auf A98 gelotst werden.

Basel - Die Hauptverkehrsachse A2 Osttangente Basel ist eine der am stärksten befahrenen Autobahnen der Schweiz. Wegen der Sanierungsmaßnahmen, die etappenweise bis zum Jahr 2025 dauern sollen, wird das Nadelöhr Basel für den Durchgangsverkehr noch enger. Nun wird das Vorhaben, Autos und Lastkraftwagen über die A 98 umzuleiten, konkreter.

Um Staus auf der Basler Seite zu vermeiden, sollen Autofahrer auf die A 98 gelotst werden, die Rheinfelden, Lörrach und Weil am Rhein nördlich umfährt. Bereits jetzt nutzen etwa 150 000 Fahrzeuge pro Tag die Osttangente, laut Prognose des Schweizerischen Bundesamts für Straßen (Astra) dürften etwa zu Spitzenzeiten pro Stunde 500 Autos die Ausweichroute über die A 98 nehmen, was etwa zehn bis 15 Prozent seien.

Die Verhandlungen mit der deutschen Seite über die Verkehrsführung hätten lange gedauert, sagte Richard Kocherhans vom Astra gestern im Gespräch mit unserer Zeitung. Zahlreiche Institutionen seien beteiligt gewesen, darunter auch das Regierungspräsidium Freiburg sowie Landes- und Bundesministerien. „Aber die Rückmeldungen waren positiv“, freute sich der Astra-Vertreter. Denn: „Das Interesse sei groß, dass die Grenzgänger nicht im Stau stehen.“

Damit diese auch genommen wird, sollen Signaltafeln an der Abfahrt Augst und Weil am Rhein sowie am Zollübergang Rheinfelden angebracht werden, die auf die Ausweichroute aufmerksam machen und die Reisezeit anzeigen. Die Tafeln werden aktiviert, wenn das Verkehrsaufkommen auf der Osttangente zu groß wird. Wann die Tafeln ihren Dienst aufnehmen werden, ist laut Kocherhans derzeit noch offen. „Das hängt vom Fortschreiten der Bauprojekte und Planungen ab.“

Verkehrskollaps auf A98 soll ausbleiben

Dass es mit Inbetriebnahme des Anzeigesystems zu einem Verkehrskollaps auf deutscher Seite kommen könnte, verneinte Kocherhans. Schon heute würden die Verkehrsteilnehmer dank Navigationsgerät die optimale Route befahren.

Bauliche Maßnahmen sind auch am Rheinfelder Zollübergang geplant: Hier sollen Verbesserungen bei der Verkehrssteuerung im LkwZollhof sowie in der Beschilderung und Verkehrsführung erfolgen. Damit soll erreicht werden, dass die PkwFahrspuren frei bleiben. Mehr Abfertigungs- und Fahrstreifen an der Zollanlage Richtung Deutschland sind ebenfalls vorgesehen, wie bei einer Infoveranstaltung des Astra im Juni zu erfahren war. Insgesamt umfasst die Sanierung der Osttangente elf Brücken. Die Arbeit an der Autobahngrenzbrücke Weil am Rhein/Basel hat bereits begonnen.

Die aufwändigsten Maßnahmen sind der Bau des Rheintunnels unter Basel sowie der Acht-Spur-Ausbau der A2 zwischen Hagnau und Augst.

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