Trotz gewichtiger Abgänge hat die Baselworld auch im Jahr 2019 den Besuchern einiges zu bieten. Wichtige Säulen wie Rolex, Patek Philippe, Chopard, Chanel, Breitling, Gucci, Carl. F. Bucherer oder die Marken der französischen LVMH-Gruppe (Bulgari, Tag Heuer, Hublot und Zenith) bleiben der Messe vorerst treu. Doch auch sie pochen auf Veränderungen. Die Baselworld müsse in Zeiten der Digitalisierung zu einer modernen Kommunikationsplattform werden, die darüber hinaus die Aussteller weniger kostet, forderte etwa Breitling-Chef Georges Kern in Zeitungsinterviews. Bereits zwei Millionen Franken konnte Breitling in diesem Jahr einsparen, nur indem man den Stand hatte stehen lassen können.
Wichtig für kleinere Aussteller
Für kleinere Aussteller bleibt die Messe wichtig, um sich den Händlern und der Öffentlichkeit zeigen zu können, wie Olivier Bovet im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP bestätigte. Er ist Marketingchef der Uhrenmanufaktur Mauron Musy aus dem freiburgischen St. Aubin. Zwar koste der Messeauftritt 30 000 Franken, doch erziele die Marke in Basel zwischen 50 und 80 Prozent des Jahresumsatzes.
Termin wird verlegt
Die diversen Abgänge, insbesondere jener von Swatch, haben die Messebetreiberin MCH Group kräftig durchgeschüttelt. Im Sommer hatte der MCH-Chef René Kamm den Hut genommen, weitere Wertberichtigungen auf den Messehallen in Basel rissen ein Loch in dreistelliger Millionenhöhe in die Kasse und im Januar kündigte die Gruppe 35 Entlassungen an. Bei Baselworld wurde die langjährige Messeleiterin Sylvie Ritter bereits im Mai durch Michael Loris-Melikoff ersetzt.
Neuerungen geplant
Um das Flaggschiff Baselworld besser zu positionieren, spannt man mit dem Genfer Luxusuhrensalon SIHH zusammen. Ab 2020 finden die beiden Anlässe unmittelbar hintereinander statt. Der SIHH, der üblicherweise im Januar durchgeführt wurde, läuft vom 26. bis 29. April. Einen Tag später öffnet die Baselworld bis zum 5. Mai. Händler und Medienleute könnten so die Messebesuche besser koordinieren, lautet die Hoffnung der Veranstalter. Geplant sind in Basel auch Neuerungen vor Ort. Beispielsweise erhalten die Schmuckhersteller in Basel mehr Aufmerksamkeit, für die zahlreichen Journalisten gibt es mehr Platz und investiert wird auch ins Catering. Zudem geht die Messe mit Hotels Partnerschaften ein, um die überteuerten Übernachtungspreise zu senken.