Dieser Grundstein kommt in die Sedcard, die Datenbank der Bewerber, die jeder nun auch von zuhause aus erweitern und aktualisieren kann. „Das Videocasting ist der spannende Teil“, gesteht Nietschke. Doch das ist nicht zwingend notwendig, erklärt er weiter. „Es gehört zum Konzept, dass die Menschen auch zufällig beim Einkaufen auf uns stoßen. Wer also nicht vorbereitet ist, kann das nachträglich ergänzen.“ Abgewiesen wird beim Casting niemand. Eine Garantie, zeitnah „gebucht“ zu werden, gibt es aber auch nicht. „Je nach dem, was gerade gesucht wird. Es kann sein, dass in drei Wochen eine Anfrage kommt, oder auch erst in zwei Jahren“ warnt Nietschke vor. In den zweiseitigen Fragebogen kommen persönliche Daten und Interessen. Soll es nur eine Komparsenrolle sein oder richtiges Schauspiel? Oder möchten die Teilnehmer lieber in den Bereich „Doku und Show“? Das Supertalent, DSDS, SOKO Leipzig oder Spotlight – nur ein Teil der unzähligen Produktionen.
Scripted Reality ist nichts für „Profis“
Dazu gehören auch Scripted Reality-Formate. Doch das ist nix für Ann. Ähnlich sieht es auch Mentor (30), der aus Zürich nach Basel gekommen ist: „Mit einem Auftritt dort bist Du als Schauspieler ausgestempelt!“ Er hat an der Schauspielschule Zürich studiert und spielt derzeit eine Hauptrolle in einer albanischen Serie. Davon alleine leben kann er nicht, weswegen er nebenbei als Verkäufer arbeitet. Daher würde er gerne in Deutschland oder Amerika als Schauspieler arbeiten. Seine Hoffnung mit dem Basler Casting: Eine Rolle bei „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“, Deutschlands ältester Daily-Soap, die gerade Männer sucht.