Sinnlichen Arbeiten
Dann aber gibt es auch die sinnlich ansprechenden Arbeiten. Etwa die Batterie von Klangmaschinen des Hauskünstlers Jean Tinguely und das vielfältig erklingende und zusammengesetzte Ensemble von blechernen Fundobjekten, die Robert Rauschenberg 1962 bis 1965 zusammengesetzt und mit Sender suchenden Autoradios versehen hat.
Gegen Schluss der Ausstellung zieht eine Arbeit des nigerianischen Künstlers Emeka Ogboh in den Bann. Zu sehen ist ein gelber Kleinbus, wie es ihn in der Millionen-Metropole Lagos zu Tausenden geben soll. Soweit, so banal, was das Äußerliche betrifft. Der Bus ist umgeben von den Stimmen und Geräuschen der Menschen in dieser Stadt, von den Kuss-Geräuschen, den Rufen der Busfahrer und dergleichen mehr. Die Geräusche erzeugen einen Sog, der einen in eine fremde Welt zieht. Setzt man sich in den Bus, dann begibt man sich mit Kopfhörern auf eine akustische Reise durch den Großstadt-Moloch.
Keine leichte Kost
Die Ausstellung ist keine leichte Kost und damit fast so etwas wie ein intellektueller Gegenpol zur neuen und munteren Tinguely-Sammlungsschau im Erdgeschoss. Sie vermittelt spannende Einblicke in das Universum der künstlerischen Hörgänge. „À bruit secret. Das Hören in der Kunst“ ist noch bis zum 14. Mai zu erleben.