Basel Neuer Bortlik-Krimi „Uferschnee“

Die Oberbadische
Wolfgang Bortlik Foto: zVg

Roman mit viel Lokalkolorit. Lesung am 9. Mai.

Riehen - Wolfgang Bortlik stellt am Dienstag, 9. Mai, 20 Uhr, im Kellertheater der Alten Kanzlei (Haus der Vereine) in Riehen seinen neuen Kriminalroman vor: „Uferschnee“. Die Moderation übernimmt Valentin Herzog.

„Schnee“ ist bekanntlich eine verharmlosende Bezeichnung für die Droge Kokain, ein weißes Pulver, das nicht nur von Junkies, sondern auch von gestressten Erfolgsmenschen geschnupft wird, da es – angeblich – ungeahnte Energie verleiht. Eines Nachts wird im Rheinhafen ein toter Holländer gefunden, der mit einer beträchtlichen Menge „Schnee“ unterwegs war. Die Tasche aber, worin das Zeug sich befand, ist leer. Natürlich bildet die Polizei sofort eine „Sonderkommission Uferschnee“ unter Leitung des aus Bayern stammenden Kommissars Gsöllpointner. Aber die Beamten tappen im Dunklen, bis der arbeitslose „Discount-Detektiv“, Literaturkritiker, Autor und Anarchismus-Spezialist Melchior Fischer ihnen auf die Sprünge hilft.

Der Roman spielt nicht nur in Basel, er nimmt auch die Basler Alltags-Realität (etwa das Image-Problem der Polizei) satirisch ins Visier. Vor allem aber spielt die Stadt selber eine aktive Hauptrolle: Die Kleinbasler Uferlandschaften vom Kraftwerk bis hinunter zum Rheinhafen sind weit mehr als nur Kulisse: Sie treiben einen aus bester Familie stammenden „Schönling“ zu verzweifelter Suche nach dem verlorenen Rauschgift, sie stimulieren zwei Wichtigtuer zu unsinnigen Aktionen, provozieren – ausgerechnet in ihrem nobelsten Abschnitt – eine Auseinandersetzung mit tödlichem Ausgang und schicken einen unbedarften Tunichtgut beinahe ins Jenseits. Und durch diese Landschaft wandelt – wie immer überlegen und ein wenig missmutig – der aus Bortliks früheren Romanen bestens bekannte Melchior Fischer, der eigentlich lieber Fussball spielen, ein gesellschaftskritisches Buch schreiben, eine exaltierte Frau erobern oder sich um seine Tochter kümmern würde. Weil aber der „Koks“ zeitweise in seiner bescheidenen Riehener Wohnung zwischengelagert wird, muss er handeln …

Nebenbei geht es in „Uferschnee“ auch um den Schweizer Buchpreis und die Bieler Autorenschule, um Mietzinswucher und Immobilienspekulation, um heimtückische Velo-Fallen und ein anarchistisches Zentrum.

Lesung: Dienstag, 9. Mai, 20 Uhr, Kellertheater

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