Basel Neuer Name, neues Konzept

Die Oberbadische
In den Neubauten werden Labor- und Büroräume für 1700 Menschen entstehen. Fotomontagen: zVg Foto: Die Oberbadische

Stücki Park soll Quartierzentrum werden / Abkehr vom Einkaufszentrum und hin zur Ansiedlung neuer Unternehmen

Von Michael Werndorff

Neuer Name – neues Konzept: Aus dem Basler Einkaufszentrum Stücki will der Eigentümer, das Unternehmen Swiss Prime Site, den Stücki Park machen. Dahinter steckt das Vorhaben, aus dem angeschlagenen Einkaufszentrum ein Nahversorgungszentrum zu machen, das die Aspekte Büro, Gesundheit, Life-Science, Kultur und Gastronomie unter einen Hut bringt. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen.

Basel. Das Sorgenkind „Stücki“ macht den Besitzern zu schaffen. Von einem Ladensterben war in Schweizer Medien bereits die Rede, der Elektronikhändler Media Markt ist auch auf dem Sprung, das wenig frequentierte Stücki zu verlassen. Mit der Reduzierung der Verkaufsfläche und der Ansiedlung eines 18 Säle umfassenden hochmodernen Kinos soll gegengesteuert werden (wir berichteten), doch damit ist noch nicht Schluss. Gestern haben Peter Lehmann, Chef von Swiss Prime Site, und Anastasius Tschopp, Head Portfolio Management, das neue Konzept vorgestellt, mit dem sie auf die Herausforderungen und die Konkurrenz aus dem nahen Ausland reagieren.

Als das Unternehmen das Einkaufszentrum im Jahr 2009 übernahmen und der Euro noch 1,55 Franken kostete, war die Welt noch in Ordnung. Das habe sich aber massiv geändert, berichtete Lehmann, nun stehe eine Umnutzung des Areals an, verwies er auf die Erweiterung der bereits bestehenden Labor- und Büroflächen, was in Form von vier Neubauten in zwei Etappen geschehen soll. Die zweite Etappe soll aber nur bei entsprechender Resonanz in Angriff genommen werden, wie es auf Nachfrage hieß. Dabei wird die vermietbare Fläche bis zum Jahr 2023 um rund 27 000 auf mehr als 60 000 Quadratmeter verdoppelt.

Das Ziel ist, dass sich in den Neubauten zwischen Stücki und dem bestehenden Businesspark neue Firmen ansiedeln. Die Verantwortlichen rechnen angesichts des angespannten Basler Immobilienmarkts mit einer hohen Nachfrage, insbesondere, weil die neu entstehenden Büro- und Laborflächen fertig eingerichtet werden. Tschopp sprach vor den Medien von Platz für bis zu 1700 neuen Arbeitsplätzen. Der voll vermietete Businesspark sei dabei ein wichtiges Element für die nachhaltige Weiterentwicklung des gesamten Areals, wie es weiter hieß.

Was das Einkaufszentrum betrifft, stehen ebenfalls große Veränderungen an: Zum einen soll die Verkaufsfläche drastisch verkleinert werden, wie Lehmann ankündigte, und zwar von aktuell 33 000 auf rund 10 000 Quadratmeter. Außerdem will man das „Wohlbefinden des Menschen“ in den Mittelpunkt rücken und ein breites Angebotsspektrum in den Bereichen Gastronomie, Kultur und Handel vorhalten. Von einem Einkaufszentrum könne allerdings nicht mehr gesprochen werden, betonte Tschopp, der das Konzept vorstellte: Migros samt Restaurant und Denner neben einigen Altmietern bleiben im Stücki. Vergrößert werden soll das Fitnessangebot, außerdem sollen sich Allgemein- und Fachärzte im Stücki Park niederlassen. Im Gastro-Bereich wird es nach den Plänen auch Raum für sogenannte Popup-Stores geben, also Angebote, die nur für einen kurzen Zeitraum vertreten sein werden. Laut Tschopp will man so auch für flexible Jungunternehmen interessant werden.

Einen Schwerpunkt bilden das Gigaplex-Kino mit 18 Sälen und 2400 Sitzplätzen, Partner ist das Unternehmen Arena-Cinemas. Eröffnung ist Anfang 2020. Mit modernster Technik will man der Konkurrenz auf deutscher Seite die Stirn bieten, preislich attraktiv und somit marktfähig sein. Ein Blick nach Genf, wo die Kinokette ebenfalls vertreten ist, zeige, dass das in Grenzlage möglich sei, erklärte der Swiss Prime Site-Chef.

Die Verantwortlichen zeigten sich optimistisch, mit dem neuen Konzept den veränderten Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen und überdies ein neues Quartierzentrum zu schaffen.

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