Allerdings sei dies der höchste Wert seit mehr als 20 Jahren, bemerken die Ökonomen von Capital Economics. Er dürfte die SNB dazu ermutigen, bald weiter an der Zinsschraube zu drehen.
Weiterer Anstieg möglich
Die Teuerung in der Schweiz dürfte sich weniger schnell zurückbilden als bislang erwartet. Das prognostieren gleich zwei Institute.
So haben die Ökonomen der Raiffeisen-Bankengruppe und der Großbank UBS ihre Inflationsprognose für das laufende Jahr markant erhöht. Raiffeisen erwartet nun für 2022 eine durchschnittliche Jahresteuerung von drei statt 2,5 Prozent, die UBS von 3,1 statt 2,7 Prozent. Wichtiger Treiber dafür seien die Energiepreise. Die Ölpreise seien zwar zuletzt gesunken. Der tiefe Wasserstand des Rheins infolge der Trockenheit erhöhe jedoch die Transportkosten und könnte den Preis verarbeiteter Erdölprodukte weiter steigen lassen. Zudem gebe es beim Erdgas und bei der Elektrizität ein großes Nachholpotenzial.
Es besteht laut den Experten der Großbank das Risiko, dass die Gasanbieter im zweiten Halbjahr die massiven Preisanstiege an den europäischen Gas-Börsen an ihre Kunden weitergeben. Bei der Elektrizität sei ebenfalls mit einem Preisschub zu rechnen, allerdings erst später. Denn die Strompreise könnten in der Schweiz für Kleinkunden in der Regel jeweils nur zu Jahresbeginn angepasst werden.