Basel Geschäft mit Corona-Tests hübscht die Bilanz auf

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Die Pandemie hat selbst den Pharmariesen Roche schwer getroffen. Foto: zVg/Roche

Roche: Diagnostics-Sparte legt zu / An anderer Stelle bringt Coronavirus Verluste

Basel - Das Coronavirus hat den Pharmakonzern Roche weiter im Griff. Wäre da nicht die Diagnostics-Sparte mit ihren zahlreichen Corona-Tests, wäre die Bilanz nach neun Monaten deutlich schlechter ausgefallen. Denn nach wie vor trauen sich Patienten nicht zum Arzt, was Spuren in der Pharmasparte hinterlassen hat.

Insgesamt fiel der Konzern-Umsatz für die ersten neun Monate mit knapp 44 Milliarden Franken um fünf Prozent tiefer aus als im Vorjahr, wie Roche gestern mitteilte. Schaut man allerdings auf die quartalsweise Entwicklung, zeichnet sich im dritten Jahresviertel zumindest teilweise eine Erholung ab. Nach dem starken ersten Quartal waren die Umsätze im Frühjahr negativ und nun zwischen Juli und September zumindest wieder leicht positiv.

Die Pharmasparte, die den Löwenanteil zum Konzernumsatz beisteuert, entwickelte sich parallel dazu. Dabei hat der Bereich aber nicht nur mit dem Einfluss der Covid-19-Pandemie zu kämpfen, sondern auch mit der anhaltenden Umsatzerosion bei seinen altgedienten umsatztreibenden Medikamenten.

Derweil erstrahlt die sonst eher stiefmütterlich betrachtete Diagnostics-Sparte in neuem Glanz. Mit seinen zahlreichen Corona-Tests leistet dieser Geschäftsbereich nicht nur einen generell wichtigen Beitrag zur Bekämpfung des Virus, der Konzern profitiert davon auch in nackten Zahlen.

So stieg der Umsatz der Sparte im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu konstanten Wechselkursen um 18 Prozent auf 3,6 Milliarden Franken. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal hatte die Sparte 3,2 Milliarden umgesetzt.

Wie Sparten-Chef Thomas Schinecker während einer Telefonkonferenz erklärte, werde der Konzern seine Produktion in den nächsten Monaten noch weiter ausbauen. „Unsere Tests leisten einen wichtigen Beitrag, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen“, erklärte der Manager. Insgesamt hat die Sparte seit Jahresbeginn 13 verschiedene Covid-19-Produkte entwickelt.

Für das gesamte Geschäftsjahr bestätigt Roche den Ausblick. So wird weiterhin ein Verkaufswachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich zu konstanten Wechselkursen angestrebt. Das Wachstum des Kerngewinns soll dabei weitgehend dem Verkaufswachstum entsprechen. Außerdem bleibt die Gruppe bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.

Wie Roche-CEO Severin Schwan betonte, gehe er davon aus, dass sich die Erholung des dritten Quartals auch im vierten fortsetzen werde. „Deswegen haben wir auch unsere Jahresprognose bestätigt.“ Gewinnzahlen legt Roche nach neun Monaten traditionell nicht vor.

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