Basel Ohne Fachkräfte geht es nicht

Die Oberbadische
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Zusammenarbeit: Regio Basiliensis will trinationale Region fördern

Der Verein für die trinationale Zusammenarbeit Regio Basiliensis stellt mit Sorge fest, dass das Engagement für grenzüberschreitende Themen schwächer wird. Das sagte Präsidentin Kathrin Amacker am Donnerstagabend im Rahmen der 54. Generalversammlung.

Basel. Gerade in einer Zeit, in der sich nationalistische Tendenzen verstärken und populistische Strömungen vermehrt Zulauf erhalten, sei dies ein falsches Signal. „Ein Rückzug auf sich selbst wird den Wirtschaftsstandort am Oberrhein mittelfristig negativ treffen“, erklärte Amacker.

„Um einen attraktiven, prosperierenden und konkurrenzfähigen Wirtschaftsstandort Basel/Nordwestschweiz erhalten und ausbauen zu können, müssen wir diesem Rückzug auf sich selbst unbedingt entgegenwirken. Grenzhindernisse müssen vielmehr weiter abgebaut werden“ , forderte sie.

Anlass zur Sorge geben der Regio Basiliensis die Kürzungen der Subventionsbeiträge an die interkantonale Koordinationsstelle durch die Vertragskantone.

Auslöser sind Kürzungen des Kantons Basel-Landschaft um jährlich 80 000 Franken, des Kantons Aargau um 20 000 und des Kantons Jura um 10 000 Franken, wie es weiter hieß. Sie erfolgten überraschend innerhalb der vierjährigen Finanzierungsperiode 2015 bis 2018.

Entsprechend mussten daher die Leistungsaufträge neu verhandelt und insbesondere Koordinationsaufgaben im Bereich der europäischen Zusammenarbeit ersatzlos gestrichen werden.

Die Regio Basilienis wertet bei den grenzüberschreitenden Ergebnissen aus dem vergangenen Jahr vor allem die Fortschritte in der Gesundheitskooperation mit dem Start des Interreg-Projekts Trisan als sehr positiv. Auch dem Ziel, die Wissens- und Innovationsregion am Oberrhein weiterzuentwickeln, ist man mit dem Start des Projektes European Campus einen bedeutenden Schritt näher gekommen, teilt der Verein mit. Als europäischer Universitätsverbund mit eigener Rechtspersönlichkeit sei er Kern des wissenschaftlichen Zukunfts- und Innovationsraums am Oberrhein.

Von großer Bedeutung für die Dreiländerregion ist die vom Parlament beschlossene moderate Umsetzung  der Volksinitiative gegen Masseneinwanderung. Für die Grenzregion mit rund 70  000 Grenzgängern – das entspricht zehn Prozent aller Erwerbstätigen in der Nordwestschweiz – sei dies laut der Mitteilung eine richtige und wichtige Entscheidung.

Gastreferent André Wyss, Präsident Novartis Operations und Länderpräsident Schweiz, sprach im Rahmen der 54. Generalversammlung über die Bedeutung der bilateralen Verträge Schweiz-EU für den Forschungs- und Produktionsstandort Basel.

Die Schweiz gehört zu den innovativsten Ländern der Welt, betonte Wyss in seiner Rede. Nebst eines exzellenten und auf die Bedürfnisse der Wirtschaft ausgerichteten Bildungssystems sind Grenzgänger in der Nordwestschweiz ebenso wie Ausländer generell dafür von zentraler Bedeutung: „Großkonzerne wie Novartis brauchen ausländische Fachkräfte, um optimal funktionieren zu können“, sagte Wyss. „Novartis steht zu den Bilateralen“, betonte der Länderpräsident von Novartis Schweiz ausdrücklich, „sie vereinfachen den Zugang zum europäischen Markt erheblich und ermöglichen Wachstum und Wohlstand in der Schweiz.“

Für den Vorstand der Regio Basiliensis wurden Crispino Bergamaschi und Amacker als Präsidentin wiedergewählt. Andreas Burckhardt und Urs Endress wurde anlässlich ihres Rücktritts nach 23 beziehungsweise 22 Jahren für ihr großes Engagement und Wirken im Vorstand sowie für ihre langjährige, persönliche Unterstützung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit gedankt.

Die Ehren-Medaille für besondere Verdienste um die Regio-Idee erhielt Markus Moehring, Direktor des Dreiländermuseums in Lörrach, wie es abschließend heißt.

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