Basel Parkplätze gegen Sicherheit

Die Oberbadische

Stadtplanung: Sanierung der Spalenvorstadt / LDP will einen Volksentscheid

Das baselstädtische Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) will den Bereich um Spalentor, Missions- und Burgfelderstraße sanieren. Dabei sollen der Verkehrsfluss verbessert und die Sicherheit auf der Straße erhöht werden, was unter anderem den Wegfall von 90 Parkplätzen mit sich bringt.

Von Adrian Steineck

Basel. Bisher finden zwischen Spalentor und Kannenfeldplatz 214 Autofahrer einen Parkplatz für ihr Auto. Nach der Sanierung, welcher der Große Rat noch zustimmen muss und mit der frühestens im Jahr 2020 begonnen werden soll, werden es nur noch 124 Parkplätze sein.

Beim Pressegespräch am Donnerstag mit Vertretern des BVD ging Martina Münch auf die Gründe für diesen Parkplatzabbau ein. Eine der Ursachen sei etwa der zu geringe Raum, legte die Leiterin der Abteilung Gestaltung, Stadtraum und Verkehr dar. „Steigende Ansprüche und immer breitere Autos sind außerdem Gründe, die zu einem Abbau von Parkplätzen im öffentlichen Raum führen können“, sagte sie.

So seien nicht wenige Straßenzüge im Bereich um das Spalentor historisch gewachsen, wobei vor 50 oder 60 Jahren noch andere Maßstäbe etwa in Bezug auf Zebrastreifen und die Sichtweite vom Bordstein aus gegolten hätten. Seit etwa fünf Jahren gebe es aus Bundesbern die Richtlinie, dass an Straßen, auf denen eine Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern gilt, vom Straßenrand bei einem Zebrastreifen aus ein Fußgänger 55 Meter weit sehen können soll. Dass dies in der Burgfelder- und Missionsstraße, immerhin „eine bedeutende Verkehrsachse für den Nordwesten von Basel“ (Münch), an vielen Stellen nicht der Fall ist, davon konnten sich die Teilnehmer bei dem Rundgang am Donnerstag mit eigenen Augen überzeugen.

Zugleich sei der Wegfall der Parkplätze an vielen Stellen die einzige Möglichkeit, mehr Platz zu schaffen. Die Häuserzeilen links und rechts der Straße geben den verfügbaren Raum vor, und die Bürgersteige müssen erhalten bleiben. „Was würden Sie an meiner Stelle wegnehmen?“, stellte die Leiterin der Abteilung Gestaltung, Stadtraum und Verkehr eine rhetorische Frage.

Das Thema Parkplätze zieht weitere Kreise

Zugleich machte sie klar, dass es keine „geheime Strategie“ gebe, die Parkplätze im öffentlichen Raum sukzessive abzubauen. „Der Wegfall hat immer Gründe“, machte Münch deutlich.

Sie ging auch auf die Unfallzahlen ein. So habe es im Bereich vom Spalentor bis zur Straßburgerallee, der drei Straßenzüge umfasst, in den vergangenen fünf Jahren 57 Unfälle mit sieben Schwer- und 13 Leichtverletzten gegeben. Die Unfallzahlen für Basel hätten in den vergangenen Jahren stetig abgenommen, und seit 452 Tagen habe es in Basel-Stadt keinen Verkehrstoten mehr gegeben.

Das Thema Parkplatzabbau zieht bereits weitere Kreise. So meldete sich am gestrigen Nachmittag die Liberal-Demokratische Partei (LDP) Basel-Stadt zu Wort. „Erneut sollen Straßenzüge in Basel saniert werden – und erneut hat das BVD anscheinend nur eine Motivation: Dieses Vorhaben zur Vernichtung von Parkraum zu nutzen“, schreibt die Partei in einer Mitteilung. „Bei der Hardstraße sollen es 50 Parkplätze sein, jetzt bei Burgfelder- und Missionsstraße sogar 90, die vernichtet werden.“

Auch das Argument der Verkehrssicherheit wird von der LDP kritisiert. „Nicht überall – so die bestechende Logik – kämen zwei Rettungsfahrzeuge respektive ein Feuerwehrauto und ein Lkw reibungslos aneinander vorbei. Dass diese Fälle wohl eher selten und mit etwas Vorsicht zu bewältigen sind, interessiert die Planer nicht.“ Die LDP kündigt ein Referendum, also einen Volksentscheid, an, falls die Sanierung in dieser Form vom Großen Rat genehmigt wird.

Mit der Sanierung soll auch das Einsteigen in das Tram erleichtert werden, wie Münch beim Pressegespräch am Donnerstag sagte. So ist es derzeit etwa für Leute mit einem Kinderwagen schwierig, aufgrund des Höhenunterschieds in das Tram einzusteigen.

Von Adrian Steineck

Basel. Bisher finden zwischen Spalentor und Kannenfeldplatz 214 Autofahrer einen Parkplatz für ihr Auto. Nach der Sanierung, welcher der Große Rat noch zustimmen muss und mit der frühestens im Jahr 2020 begonnen werden soll, werden es nur noch 124 Parkplätze sein.

Beim Pressegespräch am Donnerstag mit Vertretern des BVD ging Martina Münch auf die Gründe für diesen Parkplatzabbau ein. Eine der Ursachen sei etwa der zu geringe Raum, legte die Leiterin der Abteilung Gestaltung, Stadtraum und Verkehr dar. „Steigende Ansprüche und immer breitere Autos sind außerdem Gründe, die zu einem Abbau von Parkplätzen im öffentlichen Raum führen können“, sagte sie.

So seien nicht wenige Straßenzüge im Bereich um das Spalentor historisch gewachsen, wobei vor 50 oder 60 Jahren noch andere Maßstäbe etwa in Bezug auf Zebrastreifen und die Sichtweite vom Bordstein aus gegolten hätten. Seit etwa fünf Jahren gebe es aus Bundesbern die Richtlinie, dass an Straßen, auf denen eine Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern gilt, vom Straßenrand bei einem Zebrastreifen aus ein Fußgänger 55 Meter weit sehen können soll. Dass dies in der Burgfelder- und Missionsstraße, immerhin „eine bedeutende Verkehrsachse für den Nordwesten von Basel“ (Münch), an vielen Stellen nicht der Fall ist, davon konnten sich die Teilnehmer bei dem Rundgang am Donnerstag mit eigenen Augen überzeugen.

Zugleich sei der Wegfall der Parkplätze an vielen Stellen die einzige Möglichkeit, mehr Platz zu schaffen. Die Häuserzeilen links und rechts der Straße geben den verfügbaren Raum vor, und die Bürgersteige müssen erhalten bleiben. „Was würden Sie an meiner Stelle wegnehmen?“, stellte die Leiterin der Abteilung Gestaltung, Stadtraum und Verkehr eine rhetorische Frage.

Das Thema Parkplätze zieht weitere Kreise

Zugleich machte sie klar, dass es keine „geheime Strategie“ gebe, die Parkplätze im öffentlichen Raum sukzessive abzubauen. „Der Wegfall hat immer Gründe“, machte Münch deutlich.

Sie ging auch auf die Unfallzahlen ein. So habe es im Bereich vom Spalentor bis zur Straßburgerallee, der drei Straßenzüge umfasst, in den vergangenen fünf Jahren 57 Unfälle mit sieben Schwer- und 13 Leichtverletzten gegeben. Die Unfallzahlen für Basel hätten in den vergangenen Jahren stetig abgenommen, und seit 452 Tagen habe es in Basel-Stadt keinen Verkehrstoten mehr gegeben.

Das Thema Parkplatzabbau zieht bereits weitere Kreise. So meldete sich am gestrigen Nachmittag die Liberal-Demokratische Partei (LDP) Basel-Stadt zu Wort. „Erneut sollen Straßenzüge in Basel saniert werden – und erneut hat das BVD anscheinend nur eine Motivation: Dieses Vorhaben zur Vernichtung von Parkraum zu nutzen“, schreibt die Partei in einer Mitteilung. „Bei der Hardstraße sollen es 50 Parkplätze sein, jetzt bei Burgfelder- und Missionsstraße sogar 90, die vernichtet werden.“

Auch das Argument der Verkehrssicherheit wird von der LDP kritisiert. „Nicht überall – so die bestechende Logik – kämen zwei Rettungsfahrzeuge respektive ein Feuerwehrauto und ein Lkw reibungslos aneinander vorbei. Dass diese Fälle wohl eher selten und mit etwas Vorsicht zu bewältigen sind, interessiert die Planer nicht.“ Die LDP kündigt ein Referendum, also einen Volksentscheid, an, falls die Sanierung in dieser Form vom Großen Rat genehmigt wird.

Mit der Sanierung soll auch das Einsteigen in das Tram erleichtert werden, wie Münch beim Pressegespräch am Donnerstag sagte. So ist es derzeit etwa für Leute mit einem Kinderwagen schwierig, aufgrund des Höhenunterschieds in das Tram einzusteigen.

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading