Basel Pharmariese mit neuer Spitze

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Der Pharmariese Roche hat bei zahlreichen Innovationen den Fortschritt mitverantwortet. Foto: Michael Werndorff

Beim Pharmakonzern Roche ist gestern das große Stühlerücken besiegelt worden. An der Generalversammlung (GV) haben die Aktionäre allen Anträgen des Verwaltungsrates zugestimmt.

Damit wird der bisherige Chef Severin Schwan neuer Verwaltungsratspräsident. Er löst Christoph Franz ab, der seinen Posten als VRP nach neun Jahren aufgibt. Thomas Schinecker wiederum ersetzt Schwan als Chef des Pharmagiganten.

Laut Franz stehe mit Severin Schwan „ein Nachfolger bereit, der das Unternehmen wie kaum ein anderer kennt und einen hervorragenden Leistungsausweis besitzt“. Schwan habe „in ganz entscheidender Weise zum großen Erfolg von Roche beigetragen“ sagte Franz an der GV. „Hervorheben möchte ich zunächst die erfolgreiche Integration von Genentech – das war ein Meilenstein in der Entwicklung von Roche.“ Aber auch die Pipeline habe Schwan vorangetrieben, wie die 24 neuen Medikamente zeigen, die unter Schwans Ägide auf den Markt gekommen sind.

Fortschritt mitverantwortet

Schwan selbst spricht Franz an der GV seinen herzlichen Dank „für die gute, vertrauensvolle, langjährige Zusammenarbeit“ aus. So habe Franz sich stark gemacht für Themen wie Innovationskultur, Zugang zu Medikamenten oder die Digitalisierung des Gesundheitswesens.

Der neu ernannte Chef Schinecker zeigt den Aktionären anhand seines eigenen Werdegangs bei dem Pharmakonzern, wie Roche bei zahlreichen Innovationen wie etwa in der Krebsbehandlung innerhalb der vergangenen 20 Jahre den Fortschritt maßgeblich mitverantwortet hat.

Mit Blick nach vorne und seine eigenen Ziele in der neuen Rolle betont Schinecker, dass Roche auch in Zukunft voll auf Innovation setzen werde, um die Gesundheit von Menschen weltweit zu verbessern. Um dies zu erreichen, brauche man motivierte Mitarbeiter. Gleichzeitig macht der neue Konzernlenker klar, dass die Zukunft von Herausforderungen geprägt sei. So durchlaufe die Welt einen enormen technologischen Wandel. „Hier gibt es teils paradoxe Situationen: Während ganze Gesundheitssysteme noch überwiegend per Fax kommunizieren, erforscht man zur gleichen Zeit, wie man mit künstlicher Intelligenz diagnostische Tests und Medikamente noch gezielter, noch wirksamer und noch schneller für Patienten entwickeln kann“, sagte der Manager. Diesen technologischen Wandel könne und werde Roche entscheidend mitgestalten. Neben den Änderungen an der Konzernspitze haben die Aktionäre noch neu Akiko Iwasaki und Nestlé-Chef Mark Schneider für die Amtsdauer von einem Jahr als neue Mitglieder in den Verwaltungsrat gewählt.

Dividende steigt

Insgesamt waren 574 Anteilseigner anwesend, die 75,94 Prozent des Aktienkapitals vertraten. Diese genehmigten auch die Gesamtsumme der Boni der Konzernleitung und des VRP sowie die künftigen Vergütungen der Konzernleitung und des Verwaltungsrats. Der Dividendenerhöhung auf 9,50 Franken stimmten die Aktionäre ebenfalls zu.

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