Patente laufen ab
Trotz Wegfall der Einnahmen durch Corona-Medikamenten und abgelaufener Patentschutze von drei Krebstherapien werde es auch keine Sparprogramme geben. „Der Gewinn wird im gleichen Maß zurückgehen wie der Umsatz, das heißt, wir können unsere Gewinnmarge halten“, sagte Schinecker. Die Gewinnmarge von 42,1 Prozent der Roches Pharmasparte sei zudem trotz steigender Gesundheitskosten gerechtfertigt. Sein Konzern trage hohe Risiken, so Schinecker. „Nur eines von zehn Medikamenten kommt zum Patienten, die anderen fallen in der Forschung durch. Die Entwicklungskosten für ein neues Medikament betragen im Branchenschnitt 2,6 Milliarden Franken. Zwei Drittel der Kosten fallen vor der klinischen Phase an.“ Schinecker, der seit Mittwoch den Pharmakonzern leitet, will ein Augenmerk auf die Labor-Informatik legen: „Wir arbeiten an Algorithmen, die verschiedene Daten von Patientinnen und Patienten kombinieren – und der Ärztin im Spital oder der Praxis per künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen Hilfestellung geben für Diagnose und Therapie.“
Roche will bleiben
Zurzeit verdopple sich rund alle 80 Tage das Wissen in der Biologie, erklärte er. „Kein Mensch kann da die neuesten Publikationen kennen. Die IT schafft das aber, die Algorithmen verbessern sich konstant.“