Basel Poesie am Ort der letzten Ruhe

Die Oberbadische
Viel Platz für Wort und Kunst des Berner Künstlers Matthias Zurbrügg Foto: zVg/Kaspar Hiltbrand Foto: Die Oberbadische

Ausstellung: Kunstprojekt „Zeit Los Lassen“ auf dem Friedhof Hörnli

Riehen (ov/hau). Noch sind die Grenzen dicht. Keine Chance, in die Schweiz zum Kunstgenuss zu kommen – was angesichts geschlossener Museen sowieso keine Option ist.

Der Corona-Krise zum Trotz wurde nun aber auf dem Friedhof am Hörnli in Riehen die Ausstellung „Zeit Los Lassen – Poesie am Ort der letzten Ruhe“ des Berner Künstlers Matthias Zurbrügg eröffnet. 26 Wortbilder mit bis zu vier Meter großen Buchstaben verteilen sich über die Friedhofsanlage und können während den Öffnungszeiten als Einzelpersonen frei besichtigt werden. Dabei sind die aktuellen Verhaltensregeln des Bundes zur Bekämpfung des Coronavirus einzuhalten, Gruppen sind nicht zugelassen, schreiben die Organisatoren.

Ursprünglich war die Ausstellung bis 28. Juni vorgesehen, während dieser Zeit waren auch geführte literarische Rundgänge mit dem Künstler geplant. Die Stadtgärtnerei klärt zurzeit ab, ob die Ausstellungsdauer verlängert und die abgesagten Veranstaltungen zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt werden können. Zu hoffen ist, dass dann auch Besucher von jenseits der Grenze in den Wort-Kunst-Genuss kommen können.

Nach der letztjährigen Ausstellung auf dem Friedhof am Hörnli und den durchweg positiven Rückmeldungen war die aktuelle Ausstellung trotz Corona gestartet.

26 Wortbilder auf dem ganzen Friedhofsgelände regen zum Nachdenken und oft auch zum Schmunzeln an. Diese bestehen aus über 150 Buchstaben, die zwischen 40 Zentimeter und vier Meter groß und mehrheitlich aus naturbelassenem Tannenholz gezimmert sind. Der Künstler stellt einen konkreten Bezug zum jeweiligen Standort her und spielt damit, dass einige Wortbilder bereits von weitem sichtbar sind während andere zuerst entdeckt werden müssen. Zur Ausstellung passend bietet er einen Plan an, damit jedes Wort gefunden werden kann.

Ursprünglich waren verschiedene Verkaufspunkte vorgesehen. Aufgrund der aktuellen Situation kann der Plan neu direkt am Eingang in Selbstbedienung erworben werden. Der Unkostenbeitrag von zehn Franken – oder ein Solidaritätsbeitrag von 20 Franken – kann in der dafür bereitgestellten Kasse hinterlassen oder mittels Twint überwiesen werden. Der Erlös kommt vollumfänglich dem Künstler zu.

Zurbrügg, der unter anderem auch Schauspieler ist, studierte auch geführte Spaziergänge durch seine Ausstellung ein – gespickt mit Auszügen aus literarischen Werken, dramatischen Stücken und von ihm verfassten Texten. Diese sind zunächst abgesagt.

Die Stadtgärtnerei möchte den Friedhof am Hörnli vermehrt als Freiraum – oder eben Kulturraum – mit hoher Aufenthaltsqualität positionieren. Mit Zurbrügg hat sie einen Künstler nach Basel holen können, für dessen Kunst der Friedhof mit seiner Weitläufigkeit und Geschichte prädestiniert ist. Der Künstler arbeitet auf eigenes Risiko, Einnahmequellen sind der Ausstellungsplan und seine geplanten Vorführungen. Die Stadtgärtnerei unterstützte punktuell die Auf- und Abbauarbeiten. Sie klärt momentan ab, ob die Ausstellung verlängert und die ausgefallenen Führungen zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden können.  Info zu Verlängerung und Führungen: www.stadtgaertnerei.bs.ch/veranstaltungen

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading