Basel Präsenz zeigen gegen Einbrecher

Die Oberbadische
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Prävention: Die Baselbieter Polizeireviere haben klare Zuständigkeiten

Von Adrian Steineck

Die polizeilichen Zuständigkeiten in beiden Basel sind klar geregelt. Bei einem Verbrechen in Basel-Stadt rückt die baselstädtische Polizei aus, bei einem Notruf aus Baselland die Einsatzkräfte aus dem benachbarten Halbkanton. Wie aber, wenn eine Häuserzeile beiden Gemeinden zugeordnet ist?

Basel. Auch dann ist die Regelung einwandfrei, wie Peter Gill, Kriminalkommissar und Sprecher der baselstädtischen Staatsanwaltschaft, im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich macht. „Wenn wir einen Notruf erhalten, der nicht einwandfrei zugeordnet werden kann, rücken beide Polizeien aus.“

Derartige Vorfälle können etwa beim Margarethenpark vorkommen, der sich jeweils zur Hälfte auf der Gemarkung von Basel-Stadt und Baselland befindet.

Bei der Steinbühlallee in Allschwil gibt es sogar eine Häuserzeile, deren rechte Hälfte Basel-Stadt gehört. Die Linke befindet sich bereits in Baselland.

Die Regel aber seien Notrufe, bei denen von vornherein klar ist, welchem der beiden Basel sie zuzuordnen sind. „Es ist natürlich auch so, dass die Zusammenarbeit und die Abstimmung mit unseren Kollegen aus Baselland sehr gut und eng sind“, macht Gill deutlich.

Sein Kollege Adrian Gaugler, Sprecher der Polizei Basel-Landschaft, bestätigt dies. „Bei Notfällen rücken auch wir aus, aber bei den weitergehenden Ermittlungen ist es in der Regel so, dass diese eindeutig einer Polizeistelle zugeordnet werden.“ Mit den Kollegen aus Basel-Stadt stehe man ohnehin täglich im Kontakt.

In Baselland kommt verstärkt hinzu, dass dieser als Grenzkanton auch Verbrecher anzieht. „Allschwil ist seit Jahren eine Hochburg für Einbruchstouristen“, sagt Gaugler im Gespräch mit unserer Zeitung. In einer schweizweiten Rangliste der Belastung durch Einbrüche steht das Baselbiet hinter Genf und Waadt auf dem dritten Rang.

So zeigt die Baselbieter Polizei derzeit verstärkt Präsenz in der Gegend um Allschwil. Die Polizisten kontrollieren auch stichprobenartig die Ausweise von Menschen, die ihnen verdächtig erscheinen. Die Maßnahmen gehören zu dem Projekt Ladro, das seit Mai 2014 läuft und in dessen Rahmen Verschiedenes umgesetzt wurde. So setzte die Polizei darauf, ihre Kräfte lagebedingt zu bündeln. Es gab weniger Verkehrskontrollen und Polizeiposten wurden früher geschlossen, damit die Präsenz an Problempunkten verstärkt werden konnte.

Ähnlich wie es auf deutscher Seite etwa beim Weiler Stadtteil Friedlingen mit der Dreiländerbrücke nach Hüningen der Fall ist, flüchten auch in Allschwil viele Verbrecher nach Frankreich. Genaue Zahlen will Gaugler keine nennen, aber man kenne die Situation und wolle mit der verstärkten Präsenz auch das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung stärken. Seit dem Beginn des Projekts Ladro sei die Einbruchsquote im Baselbiet um 18 Prozent gesunken.

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