Basel Probleme für Rheintaxis

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Auf dem Rhein könnten ab nächstem Jahr keine Rhytaxis mehr fahren. Foto: Pixabay

Der Betreiber des Basler Bootsplatzes Regioport hat Änderungskündigungen an einige seiner Bootsanleger verschickt. Andere erhielten Kündigungen. Davon sind auch die vier Gesellschaften der Basler Taxiboote betroffen.

Den Rheintaxis in Basel droht das Aus. Die vier Basler Taxiboot-Gesellschaften haben ihren Liegeplatz im Regioport an der Westquaistraße. Sie bieten Taxifahrten auf dem Rhein an, können aber auch für besondere Anlässe wie Rundfahrten, Firmenfeiern, Hochzeiten oder Bestattungen gebucht werden, ist den Webseiten zu entnehmen. So fährt die Firma „Rhytaxi“ zum Beispiel auch von Birsfelden bis nach Weil am Rhein-Märkt.

Erst Mieterhöhungen

Die Probleme beim Basler Regioport bestehen schon länger. Bereits Ende März erhielten die Mieter der 56 Schiffsanlegeplätze im privaten Bootsplatz beim Dreiländereck überraschend eine Mietzinserhöhung, schreibt die Basler Zeitung. Diese wurde aber nicht umgesetzt. Nun haben die Schiffseigner vom Regioport aber Änderungskündigungen mit teils beträchtlichen Mietzinserhöhungen erhalten.

Diese fallen unterschiedlich aus, so der Präsident der Verkehrsdrehscheibe Schweiz und Schiffseigner Rolf Schlebach, dessen historischer Schlepper im Regioport liegt. Je nach Mieter variiere die Mietzinserhöhung zwischen fünf und 300 Prozent. Die Eigner der am Regioport beheimateten Schiffe reagieren laut Basler Zeitung unterschiedlich auf die Mieterhöhung, die in Form einer Änderungskündigung in ihren Briefkästen landete. Die meisten bleiben diskret und suchen eine Einigung mit dem Besitzer des privaten Regioports.

Dann Kündigungen

Keine Einigung fand sich offenbar mit Rhytaxi. Wie Steve Feigenwinter von der Rhytaxi AG betont, habe man kein Angebot für einen neuen Mietzins erhalten, sondern direkt die Kündigung zum 31. März 2025. Sie müssten nun mit ihren sechs Schiffen einen anderen Anlegeplatz finden.

Neue Liegeplätze für die Rhytaxis zu finden, werde aber schwierig, da es in Basel entlang des Rheins keinen vergleichbaren Hafen mit freien Plätzen gebe. Zudem werde im Jachthafen in Weil am Rhein bei Hochwasser das Wasser aus der Hafenbucht gesogen. Der Hafen von Rheinfelden ist dagegen oberhalb der Rheinschleusen, die abends jeweils ab 20.30 Uhr geschlossen sind. Die Rhytaxis würden allerdings einen großen Teil des Umsatzes mit Abendfahrten im Basler Abschnitt des Rheins erzielen.

Rhytaxi sei nun auf der Suche nach einer Lösung. Ohne baldigen neuen Heimathafen für die Flotte seien 22 Arbeitsplätze gefährdet, so Feigenwinter. Anfechtbar sei die Kündigung wahrscheinlich nicht, da sie ordnungsgemäß erfolgt sei.

Verschiedene Reaktionen

Steven Leisenberg, Besitzer des Eventschiffs MS Evolutie und Vorstandsmitglied des gleichnamigen Vereins, hat dagegen eine Änderungskündigung bekommen und diese samt neuem Mietzins akzeptiert – auch mangels Alternativen. „Für ein Schiff von der Größe der MS Evolutie gibt es sonst weit und breit keinen Liegeplatz“, stellt er fest.

Schlebach macht deutlich, dass der neue Tarif für ihn fast doppelt so hoch wie der höchste Preis für einen Liegeplatz irgendwo im gesamten Einzugsgebiet des Rheins sei. „Ich werde einen neuen Platz suchen müssen, wahrscheinlich an der Mosel oder sogar in Holland.“ Denn für ein Schiff von der Größe der Jupiter gebe es rund um Basel kaum einen Platz. Ein Wegzug sei bedauernswert, denn sein Schiff mit Baujahr 1904 stamme aus der Anfangszeit der Basler Rheinschifffahrt, so Schlebach. 1904 hatte der erste Schleppdampfer die Stadt erreicht. 1911 wurde mit dem Bau der heutigen Schweizerischen Rheinhäfen begonnen.

Vielleicht ein Irrtum

Allerdings weist Schlebach darauf hin, dass laut seinen Informationen zumindest eine der Mieterhöhungen zurückgenommen worden sei. Die Änderungskündigung soll laut Schlebach ein Irrtum gewesen sein. Vielleicht sei das ja noch bei mehr der Kündigungen der Fall, hoffe er.

Urlauber willkommen

An dem privaten Hafen an der Westquaistraße können 56 Boote mit einer maximalen Breite von fünf Metern und einer Länge von 15 Metern anlegen. Auf der Webseite bewirbt der Eigentümer den Regioport als Ort, an dem Personen auf privater Bootsfahrt Rast einlegen können. Unter den Booten, die dort beheimatet sind, finden sich neben privaten und historischen Schiffen auch die Boote aller vier Basler Taxiboot-Gesellschaften sowie Ausbildungsschiffe, Gastro- und Partyboote.

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