Basel Prozess um erstochenen Schuljungen wird verschoben

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Der Mord am siebenjährigen Ilias aus Basel erschütterte vor fast genau einem Jahr die ganze Schweiz. Foto: Michael Werndorff (Archiv)

Mutmaßliche Täterin gehört zur Corona-Risikogruppe

Basel - Das Basler Strafgericht hat den ursprünglich auf 1. April angesetzten Prozess gegen die mutmaßliche Mörderin eines Basler Schuljungen auf unbestimmte Zeit verschoben. Grund ist die ausserordentliche Lage wegen der Coronavirus-Epidemie.

Die Basler Gerichtsbehörden bestätigten am Mittwoch einen Bericht der Zeitung "Blick" über die Absage der Verhandlung. Die Verschiebung erfolge, weil die mutmaßliche 76-jährige Täterin zur Risikogruppe gehöre, sagte der Verwaltungschef des Basler Strafgerichts am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die Bluttat hatte landesweit für Bestürzung gesorgt. Der siebenjährige Schüler war am 21. März 2019 in Basel auf dem Heimweg niedergestochen worden und kurze Zeit später verstorben.

Die mutmaßliche Täterin leidet laut der Anklageschrift der Basler Staatsanwaltshaft an einer chronischen, schwerwiegend wahnhaften Persönlichkeitsstörung. Die Tötung des Schuljungen habe die mutmaßliche Täterin akribisch geplant, so der Vorwurf in der  Anklageschrift. Die Staatsanwaltschaft beantragt, die Verwahrung der 76-Jährigen, weil sie wegen ihrer psychischen Erkrankung schuldunfähig sei.

Grundsätzlich tagen die Gerichte in Basel-Stadt trotz Coronavirus weiterhin. Während beispielsweise im Kanton Basel-Landschaft die Verhandlungen mit wenigen Ausnahmen (beispielsweise Zwangsmaßnahmengericht) bis mindestens zum 30. April eingestellt wurden, tagen die Gerichte in Basel-Stadt auch in der außerordentlichen Lage weiterhin. Die Verhandlungen finden jedoch unter Ausschuss der Öffentlichkeit statt - zugelassen sind nur noch Medienschaffende.

Der Verwaltungschef des Basler Strafgerichts begründet diesen Schritt damit, dass das Gericht ein wichtiger Dienstleister der Öffentlichkeit sei und der Betrieb deshalb unter Einhaltung der BAG-Vorschriften - insbesondere der Abstandsvorschriften - weitergeführt werde.

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