Basel Wie Corona die Psyche belastet

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Ein starkes soziales Umfeld kann helfen, die Corona-Krise psychisch besser durchzustehen (Symbolfoto) Foto: Die Oberbadische

„So-Lala-Zustand“ in der Krise birgt laut Basler Forscher gesundheitliches Risiko im späteren Leben

Basel - Ein starkes soziales Umfeld hilft, die Pandemie-Krise besser zu meistern. Das zeigt die Untersuchung eines internationalen Forschungsteams mit Beteiligung der Uni Basel. Mit einer globalen Umfrage haben die Forscher abgeklärt, wie sich die erste Corona-Welle auf die psychische Gesundheit auswirkte.

Die Zahl der Studien über die psychischen Folgen der Covid-19-Pandemie wächst rasant. Und sie deuten alle darauf hin, dass soziale Isolation, eine unsichere berufliche Zukunft sowie Sorgen um die eigene und die Gesundheit von nahestehenden Personen die Psyche von Menschen weltweit belasten.

Für die im Fachmagazin „Plos One“ erschienene Studie nahmen 10 000 Menschen aus 78 Ländern an einer Online-Umfrage zwischen Anfang April und Juni 2020 teil. Die meisten dieser Länder verhängten in dieser Zeit einen Lockdown. Ein Drittel der Befragten klagte demnach über Langeweile, und die Hälfte berichtete vom Gefühl, Zeit zu verschwenden. Eine von zehn Personen gab an, psychisch am Ende zu sein.

Sorge um die Finanzen

Obwohl die Hälfte der Teilnehmer ihre psychische Gesundheit nur mäßig beeinträchtigt sah, geben die Forscher keine Entwarnung. Denn Studien zeigten, dass dieser „So-Lala-Zustand“ ein gesundheitliches Risiko im späteren Leben darstellen kann.

Die Autoren der Studie identifizierten die Faktoren, die sich besonders negativ oder positiv auf die Psyche auswirkten: Der Verlust von finanziellem Einkommen sowie ein fehlender Zugang zur Grundversorgung waren demnach mit einem schlechteren psychischen Zustand verbunden.

„Initiativen im Bereich der öffentlichen Gesundheit sollten sich vor allem an Menschen ohne soziale Unterstützung richten sowie an diejenigen, deren finanzielle Situation sich durch den Lockdown verschlechtert“, ließ sich der Basler Psychologe und Mitautor der Studie, Andrew Glostner, in einer Mitteilung der Universität Basel zitieren.

Eine soziale Unterstützung, ein höheres Bildungsniveau und die Fähigkeit, flexibel auf die Situation zu reagieren und sich anzupassen, federten die psychische Belastung hingegen ab. 

Die gesamte Studie lässt sich hier nachlesen.

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