Basel Raffinierte Illusionen begeistern

Rolf Reißmann
nsgesamt 65 Zuschauer finden Platz am Tisch des Magiers Magrée, der die Gäste in seinen Bann zieht. Foto: Magree/zVg

Der Basler Magier Magrée präsentiert ein neues Programm.

Nein, es waren keine alten Tricks und Gags, die der Magier Magrée, alias Marcel Grether, bei seinem neuen Programm „An Evening at the Grand Table“ bot. Im kleinen Saal des Theaters Fauteuil am Basler Spalenberg erlebte das Publikum bei der Premiere eine Überraschung nach der anderen. Freilich, mit Neugier und Spannung waren sie schon alle gekommen, doch wenn Zuschauer die Konzentration des Darstellers übernehmen, wird es wirklich gut.

Ausgereifte Darbietung

Grether öffnete wieder mal eine neue Trickkiste. Drei Jahre lang hat er an seinem neuen Programm gearbeitet. Am Donnerstag bot er bei der Premiere eine ausgereifte Darbietung. Schon der Eingangstrick mit dem tanzenden Tuch im Glas riss die etwa 60 Zuschauer mit. Und er stellte auch gleich die Attribute seines gesamten Programms vor: fröhlich, verblüffend und sicher. Magrée kann plaudern und zieht die Zuschauer von der ersten Minute an in seinen Bann. Er bezieht das Publikum so intensiv ein, dass es zum aktiven Mit-Darsteller wird. Zwar gibt es im Programm Ruhepunkte, aber keine Pausen.

Der Magier lässt den Zuschauern Raum zum Nachdenken und vor allem zum Einsteigen in seine Welt. Etliche Kartentricks bot er, aber nicht die üblichen. Der Bogen seiner Handlung ist so groß, dass am Ende stets die Verblüffung der Zuschauer steht. Dartpfeile auf Karten werfen suggeriert schon den Zufall, die beiden beteiligten Zuschauer waren ebenso erstaunt wie das restliche Publikum über das, was dann herauskam.

Auch ein Schreibspiel war Teil des Programms. Klar, dass angesichts der Weltlage „Frieden“ bei den Zuschauern ein wichtiges Stichwort ist – das wissen nicht nur Magier. Doch sein Clou besteht eben in der Zuordnung der jeweiligen Begriffe auf die Zuschauer.

Sehr angenehm ist Magrées Umgang mit dem Publikum, durchweg spricht er Zuschauer mit „Sie“ an, tritt keinem zu nahe und findet in der vertraulichen, aber keineswegs distanzlosen Ansprache genau den richtigen Ton. Besonders mitreißend ist der Trick mit der Praline. Dabei handelt es sich um einen Zaubertrick eines international tätigen Versandhandels. Die Anleitung ist aus dem Lautsprecher für alle hörbar, und dieser folgt der Magier. Dennoch geht der Trick schief – oder doch nicht? Dabei ist schließlich auch die erwartete Magiershow mit Feuer und Durchschneidung im Spiel, was das Publikum sehr begeistert.

Spaß und Humor

Magrée nimmt mit dieser Parodie eben auch die Illusion, dass man alles im Onlinehandel bestellen könne, gehörig auf die Schippe. Wichtig ist für ihn, das Publikum zu überraschen mit den wirklich unerwarteten und manchmal auch vorhersehbaren Lösungen. An einer Stelle kam er selbst darauf zu sprechen und meinte: „Wenn bei Erwachsenen wieder die Kinderaugen leuchten, dann weiß ich, dass der Trick gelungen ist.“

Alle Register gezogen

Noch einmal zog er zum Abschluss alle Register, als er sich von einem Zuschauer einen Ring geben ließ. Ein verschlossenes Kästchen auf den Tisch gestellt, der Ring verschwindet, und wo taucht er wieder auf? Nein, so einfach wie sich mancher dies vielleicht gedacht hatte, verabschiedet sich der Magier nicht. Diese letzte Überraschung war sicher die allerbeste des Abends. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten.

Weitere Informationen unter www.magree.ch

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