Basel Reichlich Wind im Gepäck

boz/mib/sda

Unwetter: Sturmtief „Sabine“ wirbelte am EAP Basel den Flugplan durcheinander / Zahlreiche Straßensperrungen im Landkreis Lörrach

Regio - Der Sturm „Sabine“ ist gestern mit bis zu 148 Kilometern pro Stunde über das Dreiland gefegt, hat aber keine größeren Schäden angerichtet. Der S-Bahn-Streckenabschnitt Schopfheim-Zell war aufgrund eines umgestürzten Baumes zeitweise komplett gesperrt, zahlreiche Kreisstraßen blockiert. Am EuroAirport (EAP) kam es zu Ausfällen und Verspätungen.

„Sabine“ erreichte in Rünenberg (Baselland) Spitzengeschwindigkeiten von 148 Kilometern pro Stunde. Dies war der höchste Wert, der laut Meteo Schweiz in der Nacht auf gestern gemessen wurde.

Flugausfälle und Verspätungen am EAP

Auf dem EAP wirbelte das Sturmtief den Flugbetrieb gehörig durcheinander. Es kam zu zahlreichen Ausfällen und teils massiven Verspätungen. Nach Auskunft einer Flughafensprecherin wurden gestern bis um 10 Uhr 29 von insgesamt 180 Flügen annulliert. Acht weitere Flüge waren verspätet – teils bis zu drei Stunden. Schon am Sonntagabend waren auf dem binationalen Flughafen 20 Flüge ausgefallen. Meistbetroffenes Reiseziel war dabei die Stadt London.

Gestern früh herrschten auf dem Flughafen dann zeitweise prekäre Witterungsverhältnisse mit Windböen bis zu 120 Kilometern pro Stunde. Aus diesem Grund musste nach Auskunft der Flughafensprecher der Bodendienst ab 8.48 Uhr wegen Sicherheitsbedenken für 40 Minuten vorübergehend eingestellt werden. In dieser Zeit konnten keine Flugzeuge betankt und auch kein Gepäck be- oder entladen werden.

Spieler von FC Chelsea blieben eine Nacht länger

„Sabine“ hat auch den Nachwuchskickern des FC Chelsea eine zusätzliche Nacht in der Region beschert. Nach der Teilnahme am PS-Immo-Cup in Lörrach und Weil am Rhein verbrachte die englische Reisegruppe im Airport-Hotel mehr Zeit als geplant. Gestern Mittag ging es dann über Bristol zurück in die englische Hauptstadt.

In der Region Basel richtete der Sturm indes keine größeren Schäden an. Bei der Baselbieter Polizei gingen rund 30 Meldungen ein, in Basel-Stadt knapp 20. Von Verletzten war gestern nichts bekannt. Die Feuerwehren mussten sich insbesondere um umgestürzte Bäume, herunterhängende Äste, umgefegte Bauabschrankungen und herunterfallende Ziegel kümmern.

800 000 Franken Versicherungsschaden

Bei der Basellandschaftlichen Gebäudeversicherung (BGV) gingen bis kurz vor Montagmittag rund 200 Schadensmeldungen ein. Die Versicherung rechnet nun mit einer Summe von schätzungsweise 800 000 Franken. Bei den bisherigen Meldungen handelte sich mehrheitlich um kleinere bis mittlere Schäden an Dächern und Gebäudeteilen sowie um umgestürzte Bäume.

Im Landkreis Lörrach kam es witterungsbedingt zu einigen Verkehrsbehinderungen, wie die Polizei mitteilte. Zahlreiche Straßen mussten seit dem frühen Morgen wegen umgestürzter Bäume gesperrt werden. Während einige Sperrungen wieder aufgehoben werden konnten, war andernorts aufgrund zu bergender Bäume den ganzen Tag mit Sperrungen zu rechnen.

Vollsperrungen mehrerer Straßen

Wie das Landratsamt gestern mitteilte, waren im Landkreis Lörrach durch den Sturm „Sabine“ aufgrund der Schäden folgende Straßenabschnitte zeitweise beidseitig gesperrt: die B 317 zwischen Todtnau und Feldberg, die L 126 zwischen Todtnau und Notschrei, die L 146 zwischen Mambach und Todtmoos, die L 148 zwischen Wehr und Todtmoos, die K 6303 zwischen Wembach und Fröhnd, die L 123 zwischen Wiedener Eck und Utzenfeld, die K 6344 zwischen Wittlingen und Haagen sowie die K 6334 zwischen Steinen und Hüsingen.

Aufgrund eines umgestürzten Baumes in Gleisnähe war der Streckenabschnitt Schopfheim-Zell gestern Vormittag vorübergehend bis 13.13 Uhr komplett gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet, wie die SBB gestern auf ihrer Homepage mitteilte.

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