Basel Riehen setzt auf Erdwärme

Die Oberbadische
Über diesen Verdichter der Wärmepumpe wird die Wärme dem Fernwärmenetz zugeführt. Foto: sba/Wärmeverbund Riehen

Energieversorgung: Mit dem Projekt „geo2riehen“ soll eine zweite Geothermie-Anlage errichtet werden

Riehen - Die Wärmeverbund Riehen AG (WVR AG) setzt auf Erdwärme und plant eine zweite Geothermieanlage. Mit dem Projekt „geo2riehen“ soll nicht nur auf das wachsende Bedürfnis der Riehener Bevölkerung nach Fernwärme, sondern auch auf die neue Basler Energiestrategie reagiert werden.

Eine zweite geothermische Anlage für den Ausbau der Fernwärmeversorgung in Riehen soll in naher Zukunft entstehen. Zudem sind in diesem Jahr Wartungs- und Reparaturarbeiten an der bestehenden Anlage geplant.

Die Geothermie bezeichnet die Nutzung der in der Erde gespeicherten Wärmeenergie – meist für Fernwärmesysteme. Dazu wird heißes Wasser aus dem Untergrund gefördert und dessen Wärme genutzt. Dieses Verfahren wird seit 26 Jahren in Riehen und schweizweit angewandt. Die WVR AG versorgt mithilfe von Erdwärme bisher rund 9000 Kunden, heißt es in einer Mitteilung.

Energie für das ganze Jahr

Die Geothermie wird in der nationalen Energieszene und Politik zunehmend als wichtige, nachhaltige Energieform erkannt, insbesondere für die Wärmeproduktion. Denn Erdwärme stehe an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr zur Verfügung. Da die Energie vor Ort erzeugt wird, bestehe in energetischer Hinsicht eine größere Unabhängigkeit. Für die Wärmenutzung erfordere sie außerdem weder einen Verbrennungsprozess noch eine andere Energieumwandlung.

Das gesamte Projekt wird unter der Leitung der WVR AG geführt. Ihre beiden Aktionäre IWB und die Gemeinde Riehen teilen sich die Aufwände zu gleichen Teilen.

Auch der Riehener Einwohnerrat stimmte dem Projekt ohne Gegenstimme zu. „Für eine erfolgreiche Projektumsetzung braucht es den Rückhalt der Politik wie auch der Bevölkerung. Diese Unterstützung ist im Gespräch mit unserer Kundschaft und innerhalb der Gemeinde spürbar. Dass dies so bleibt, ist eine transparente und offene Kommunikation wichtig“, sagt Matthias Meier, Geschäftsführer des WVR AG.

Das Unternehmen will mit Unterstützung der unabhängigen Stiftung Risiko-Dialog Anlässe für die Bevölkerung anbieten, bei denen der Austausch auf Augenhöhe im Vordergrund steht. Die erste öffentliche Auftaktveranstaltung findet voraussichtlich anfangs nächsten Jahres statt und ist offen für alle Interessierten. Darüber wird die WVR AG zeitnah informieren, heißt es in der Mitteilung weiter.

2022 starten Messungen

Im Jahr 2022 steht dann eine sogenannte Messkampagne an, die ein genaueres Bild des Untergrunds aufzeigen soll. Die Messergebnisse sollen in einem nächsten Schritt helfen, einen möglichen geeigneten Standort für eine weitere Nutzung der Erdwärme ausfindig zu machen. Im Jahr 2024 könnte mit der ersten von zwei Bohrungen begonnen werden.

Die Bewohner von Riehen und den von der Messung betroffenen umliegenden Gebieten werden rechtzeitig informiert.

  Weitere Infos zum Projekt werden kontinuierlich auf der Website www.erdwaermeriehen.ch veröffentlicht.

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