Basel Roche baut Notstrom-Turbine

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Energieversorgung: Forschungsabläufe und Kühlketten sicherstellen

Basel (awp/sda). Der Pharmakonzern Roche baut in Basel eine Notstrom-Turbine für mögliche Energie-Engpässe. Diese soll ab Januar im Falle eines Stromausfalls betriebsbereit sein. Geplant ist auch eine zweite Anlage in Kaiseraugst AG, wie das Unternehmen am Freitag bekanntgab.

Die Turbine wurde diese Woche angeliefert und steht im Außenbereich auf dem Roche-Gelände in Basel. Es handle sich um eine Vielstoffturbine, sagte Jürg Erismann, Standortleiter Basel und Kaiseraugst vor den Medien.

Sollte nicht genug Erdgas zur Verfügung stehen, könne die Turbine auch mit schwefelarmem Heizöl betrieben werden. Im Falle eines Engpasses ermögliche sie, autonom vom öffentlichen Netz zu funktionieren. Denkbar sei sogar, dass die Roche bei einem solchen Szenario überschüssige Energie ins öffentliche Netz einspeisen könne, sagte Erismann.

Die Turbine in Basel ist 18 Meter lang, drei Meter hoch und hat eine Leistung von 13 Megawatt. Die Roche wird bis Ende Jahr noch einen rund 50 Meter hohen Kamin erstellen und die Turbine mit Leitungen erschließen.

Mit den Notstromanlagen in Basel und Kaiseraugst könnten die „kritischen Funktionen“ auf jeden Fall weitergeführt werden, sagte Erismann. Dies betreffe mehrstündige oder -tägige Produktions- und Forschungsabläufe, die keinen Unterbruch erlauben. So etwa bei der Herstellung eines Multiple-Sklerose-Medikaments, bei dem die Kühlkette nicht unterbrochen werden dürfe. Die bisherigen Notstromaggregate des Unternehmens seien nur für kurze Stromausfälle ausgerichtet gewesen.

Die Roche habe einen hohen einstelligen Millionenbetrag pro Anlage investiert, sagte Erismann. Das Baubewilligungsverfahren laufe noch parallel zu den Bauarbeiten. Mit dem Ergasbetrieb werde die Umweltverträglichkeit eingehalten, im Falle von Erdöl werde es knapp. Die Anlage brauche rund 3000 Liter Öl pro Stunde. Die außerordentliche Lage mache den Einsatz aber möglich, sagte Erismann. Denkbar sei, die Turbine längerfristig auch als Wasserstoff-Kraftwerk zu nutzen, um den Einsatz fossiler Energie zu reduzieren.

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