Basel Roche steht im ersten Quartal unter Corona-Einfluss

sda
Der Pharmakonzern Roche hat seine Zahlen für das erste Quartal präsentiert. Foto: Die Oberbadische

Bilanz: Sparten sind unterschiedlich betroffen / Umsatz im Bereich Pharma geht zurück

Basel -  Die beiden Roche-Sparten sind im ersten Quartal des Jahres erneut mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs gewesen. Während die kleinere Diagnostics-Division dank der vielen Corona-Tests boomte, litt das viel größere und wichtigere Pharmageschäft sowohl unter der Pandemie als auch unter der Konkurrenz durch Nachahmerpräparate. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt.

Konzernweit hat dies zu einem Umsatz von 14,9 Milliarden Franken in den ersten drei Monaten geführt. Dies ist ein Minus von einem Prozent gegenüber dem Vorjahreswert. Zu konstanten Wechselkursen legten die Verkäufe derweil um drei Prozent zu und lagen damit knapp im Rahmen der Zielsetzung des Roche-Managements.

Corona hinterlässt Spuren

Wie bereits im gesamten Geschäftsjahr 2020 hinterlässt die Coronakrise unterschiedliche Spuren bei den beiden Roche-Sparten. So hat die Vielzahl von Corona-Tests, die die Diagnostics-Sparte alleine im vergangenen Jahr auf den Markt gebracht hat, auch in den ersten drei Monaten das Geschäft befeuert. Insgesamt stiegen die Umsätze um 50 Prozent auf 4,3 Milliarden Franken an. Laut Mitteilung ist dies in erster Linie auf das umfassende und wachsende Portfolio an Covid-19-Tests zurückzuführen.

Den größten Beitrag leisteten die Geschäftsbereiche Point of Care (+281 Prozent) und Molecular Lab (+86 Prozent) mit Covid-19-Diagnostik. Aber auch die Routinediagnostik, die im Jahr 2020 negativ von der Pandemie betroffen war, erzielte ein starkes Wachstum

Bereich Pharma

Ganz anders präsentiert sich dagegen das Bild in der Pharmasparte: Hier sorgten das anhaltend vorsichtige Patientenverhalten mit weniger Arztbesuchen, der anhaltend starke Druck durch Nachahmerprodukte, ein starker Franken und zu guter Letzt auch Basiseffekte für einen Umsatzrückgang von 14 Prozent auf 10,6 Milliarden Franken.

Die Konkurrenz durch Nachahmerprodukte für die altgedienten Blockbuster Avastin, Herceptin und MabThera/Rituxan hat Roche den Angaben zufolge 1,6 Milliarden Umsatz gekostet. Alle drei Präparate haben Umsatzeinbrüche zwischen 35 und 46 Prozent weltweit gesehen.

Derweil haben die neueren Medikamente – Roche zählt hierzu jene, die seit 2012 lanciert wurden – ein Wachstum von 20 Prozent verzeichnet, was einem Plus von 880 Millionen Franken entspreche. Zwar sei die Entwicklung erfreulich, doch sei der Rückgang von Arztbesuchen auch hier deutlich spürbar gewesen.

Erwartungen bestätigt

Die ausgewiesenen Zahlen liegen überwiegend innerhalb der erwarteten Spanne der Analystenschätzungen. Gewinnzahlen legt Roche nach drei Monaten traditionell nicht vor.

Vorsichtiger Ausblick

Für das Gesamtjahr 2021 bleibt das Roche-Management bei seinem vorsichtigen Ausblick. So strebt der Konzern zu konstanten Wechselkursen ein Verkaufswachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich an. Das Wachstum des Kerngewinns je Titel soll dabei weitgehend dem Verkaufswachstum entsprechen. Außerdem ist die Gruppe weiter bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.

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