Basel Rot-Grün gerät unter Druck

Die Oberbadische
Bei den Großratswahlen konnte Links-Grün wegen Gewinnen des Grünen Bündnisses den Sitzanteil halten.Foto: Juri Weiss Foto: Die Oberbadische

Regierungsratswahlen: Herausforderin schlägt Ackermann

Basel (awp/sda). Rot-Grün ist bei den Gesamterneuerungswahlen im Kanton Basel-Stadt bei den Regierungsratswahlen in Bedrängnis geraten: Beim ersten Wahlgang für die Exekutive wurde die grüne Regierungspräsidentin abgestraft. Bei den Großratswahlen konnte Links-Grün wegen Gewinnen des Grünen Bündnisses den Sitzanteil halten.

Für die größte Überraschung sorgte im ersten Wahlgang in den Regierungsrat das gute Abschneiden der bürgerlichen LDP-Kandidatin und Quereinsteigerin Stephanie Eymann. Die erst seit kurzer Zeit in Basel lebende Leiterin der Baselbieter Verkehrspolizei verpasste im traditionell rot-grünen Basel im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit um gerade einmal 79 Stimmen. Nach Bekanntgabe der Zwischenergebnisse vor Redaktionsschluss unserer Zeitung sah es noch so aus, als ob sie den Sprung in die Exekutive auf Anhieb geschafft hatte.

Gestärkte Mitte

Eine regelrechte Klatsche musste die bisherige Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann (Grüne) hinnehmen – obwohl ihre Fraktion bei den Parlamentswahlen mit einem Plus von vier Sitzen zu den großen Gewinnern gehörte. Sie landete im ersten Wahlgang für den siebenköpfigen Regierungsrat abgeschlagen auf Platz Neun. Ackermann wurde gar von der Herausforderin der GLP, Esther Keller, geschlagen.

Definitiv gewählt wurden im ersten Wahlgang in die Regierung eine Vertreterin und ein Vertreter der SP sowie zwei bürgerliche bisherige Regierungsräte von LDP und CVP – darunter Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger, der als Vorsteher der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren in den nationalen Schlagzeilen allgegenwärtig war.

In den zweiten Wahlgang muss auch der bisherige Justiz- und Sicherheitsdirektor Baschi Dürr (FDP). Seine Partei gehörte auch bei den Großratswahlen zu den großen Verlierern (wir berichteten). Die FDP verlor drei Großratssitze und landete wie die CVP, die ihre Sitzzahl bestätigen konnte, bei sieben Mandaten. Die SP bleibt mit 30 Sitzen mit Abstand die stärkste Partei im Parlament. Sie verliert gegenüber den letzten Großratswahlen 2016 aber vier Sitze. Das Grüne Bündnis kann sich mit 18 Sitzen (plus vier) neu als zweitstärkste Fraktion positionieren.

Die Wahlbeteiligung lag mit rund 47 Prozent bei den Regierungsratswahlen und 43,5 Prozent bei den Großratswahlen deutlich höher als noch vor vier Jahren.

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