Basel Rückendeckung für den EuroAirport

Die Oberbadische

Wirtschaft: Initiative soll Nutzen für die gesamte Region untermauern

Für viele Anwohner und Fluglärmgegner ist der binationale EuroAirport (EAP) ein großes Übel, für Flughafendirektor Matthias Suhr indes ein Erfolgsmodell. Das meint auch die Handelskammer beider Basel, die mit Unterstützung aus dem Elsass jetzt die Initiative „Alliance GloBâle“ ins Leben gerufen hat. Ziel ist es, den EAP in seiner Entwicklung zu stärken.

Von Michael Werndorff

Basel. Für EAP-Verantwortliche, Politiker und Wirtschaftsvertreter ist der Flughafen nicht nur das Tor zur Welt, und einer der wichtigsten Arbeitgeber im Elsass, sondern auch eine Schlüsselinfrastruktur für die gesamte Region. Mit der Initiative sollen jetzt all jene eine Stimme erhalten, die für die Weiterentwicklung des EAP einstehen. „Nur mit einer optimalen Anbindung an Europa und die Welt können wir als offene Gesellschaft und Wirtschaftsraum weiterhin erfolgreich sein“, lautet die Botschaft der Initiative „Alliance GloBâle“. Dieser hat sich unter anderem die Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee, die IHK Südlicher Oberrhein, der Verein Regio Basiliensis und das „Chambre de Commerce et d’Industrie Grand Est“ angeschlossen.

Der Flughafen bringt positive Effekte für die gesamte Region

Martin Dätwyler, Direktor der Handelskammer beider Basel (HKBB), erklärt im Gespräch mit unserer Zeitung: „Wir wollen in der öffentlichen Debatte kundtun, dass der Flughafen Basel-Mulhouse positive Effekte für die Wirtschaft und die Gesellschaft in der Region hat.“

Das 70-jährige Bestehen des Flughafens sei Grund genug, die Unterstützung für den EAP zu bestärken und den Nutzen für das Dreiland hervorzuheben, verweist Dätwyler auf mehrere Aspekte. „Die Erreichbarkeit ist für unsere Region enorm wichtig“, beschreibt der HKBB-Direktor eine gute Anbindung Basels über Straße, Schiene, Wasser und Luft als einen „Unique Selling Point“, also ein Alleinstellungsmerkmal. „Dieses möchten wir auch in Zukunft weiterentwickeln, um auf die Bedürfnisse von Wirtschaft und Gesellschaft reagieren zu können.“

Die nun unterzeichnete Charta umfasst vier Punkte: Bei der Binationalität gehe es darum, diese aktiv zu leben und das gute Netzwerk zu pflegen, um Herausforderungen wie zuletzt bei der Zollabfertigung gemeinsam zu lösen. Außerdem brauche es Rechtssicherheit in verschiedenen Feldern wie dem Arbeits- und Steuerrecht, betont Dätwyler. Kurzum: „Die Binationalität des EAP ist eine Pionierleistung und stellt eine Win-win-Situation dar, die wir aktiv pflegen.“

Einen zweiten Punkt sieht der HKBB-Direktor im Angebot für Wirtschaft und Bevölkerung. Vor dem Hintergrund der steigenden Nachfrage rücken auch Interkontinentalverbindungen zwischen Basel, den USA und Asien in den Fokus. Erhebungen würden eine Nachfrage beider Reiseziele zeigen.

Ein dritter Punkt bildet die Infrastruktur. „Wir wollen ermöglichen, dass sich der Flughafen bedarfsgerecht entwickeln kann“, führt Dätwyler weiter aus. Die Bandbreite reiche von der Gepäckabfertigung, die man neuen Standards anpassen müsse, bis hin zu Parkhäusern und den Bahnanschluss des Flughafens. Dieser sei laut Dätwyler längst überfällig. „Mit Blick auf Angebots- und Nutzerseite ist der EAP ganz klar trinational, der Vorteil eines Bahnanschlusses sehen wir auch für die deutsche Seite und das gesamte S-Bahn-Netz“, so Dätwyler weiter. Von der deutschen Seite wünscht er sich eine rege Teilnahme an dem nun angestoßenen Dialog. „Wir stehen jetzt am Anfang und möchten eine nachhaltige Debatte und Initiative anstoßen, an der verschiedenste Interessensgruppen ihr Commitment zum EAP bekunden und sich aktiv beteiligen können.“

Als letzten Punkt führt der HKBB-Direktor die Betriebszeiten des Flughafens an, die es differenziert zu betrachten gelte. Einfach Verbote auszusprechen, sei jedenfalls der falsche Weg. Das vom Flughafenverwaltungsrat in Aussicht gestellte Instrument einer Lärmkurve, in der sich der EAP im Rahmen eines Maßnahmenpakets weiterentwickeln kann, befürworten die Inititoren der „Alliance GloBâle“. „Das ist ein guter Ansatz, den man weiterverfolgen sollte.“ Die Rentabilität des Flughafens sowie die Wirtschaftlichkeit der Fluggesellschaften dürften nicht gefährdet werden.

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