Veranstalter Ulrich Kaiser vom Projektbüro Wyhlen war sofort begeistert, als Brauer Heinrich Heines „Ich rede von der Cholera“ vorschlug. Exakt vor 89 Jahren, am 2. Mai 1832, erschien der kritische wie poetische Bericht in der Augsburger Allgemeinen Zeitung. Heinrich Heine, der als Auslandskorrespondent arbeitete, berichtete darin freimütig von den Auswirkungen der Cholera-Pandemie in Paris.
Angesichts der damals engen Grenzen der Meinungs- und Pressefreiheit gingen sowohl er als auch sein Augsburger Verleger Johann Friedrich von Cotta damit ein großes Risiko ein. Heine blieb auch noch in Paris, als alle, die es sich leisten konnten, die Stadt verlassen hatten. Allerdings nicht, weil er besonders mutig, sondern nach seinen eigenen Worten „zu faul“ war. So bekam er einen direkten Einblick in die Krankheit und das Sterben, das er auf wenigen Seiten journalistisch-nüchtern und weitgehend deskriptiv, nicht wertend, schildert.