Basel Schwereloses Schattenspiel

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Jean Tinguely, Éloge de la folie, 1966 Foto: Christian Baur

Kunstankauf: Museum Tinguely erwirbt Hauptwerk

Basel. Das Museum Tinguely erwirbt eines der Hauptwerke Jean Tinguelys der 1960er Jahre: Éloge de la folie von 1966. Jean Tinguely schuf das Werk für das gleichnamige Ballettstück von Roland Petit. Im Rahmen der neuen Sammlungspräsentation „La roue = c’est tout“ wird das Werk ab dem 8. Februar zu sehen sein.

Zur Geschichte

Die wie das ganze Ballettstück als Éloge de la folie bezeichnete Maschine Tinguelys ist ein flaches Räderwerk und hat die Funktion eines reliefartigen, scherenschnittartigen Vorhangs im Hintergrund der Bühne. Es drehen sich große, flache, aus Holzpaneelen ausgeschnittene und schwarzgestrichene Räder vor einem weißen, von hinten beleuchteten Vorhang und treiben ihr Spiel. Ein Tänzer auf einem veloähnlichen Gestell mit Pedalen bringt das ganze Räderwerk über Transmissionsriemen in Bewegung und Bälle auf einer das Relief durchquerenden Kugelbahn ins Rollen.

Tinguely greift hier auf alte Themen und Motive zurück, findet aber in der großformatigen Bühnenpräsentation eine neue Ausdrucksform. Die Lichtführung von hinten evoziert den Eindruck eines Schattenspiels und erzeugt das Gefühl von Schwerelosigkeit.

Das Ballett

Das Ballettstück ist inspiriert von Erasmus von Rotterdams „Lob der Torheit“, ein zeitloser Spiegel der Zeit, der die menschlichen Schwächen und ihr vergebliches Streben ironisch überzeichnet. Niki de Saint Phalle, Martial Raysse und Tinguely werden für die Bühnenbilder der neun Ballettszenen angefragt.

Im Film, der zur Ballettaufführung entsteht und der am 7. Februar zu sehen sein wird, beginnt das Stück mit Tinguelys „Machine“ als erstem Bühnenbild.

Éloge de la folie wurde im Museum Tinguely (2000–2001) gezeigt, während der Laufzeit in Basel an eine bedeutende Privatsammlung verkauft und wurde nun direkt aus deren Nachlass vom Museum Tinguely erworben.

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