Basel Wird der Roboter zum Chirurgen?

sda
Am Universitätsspital Basel läuft ein Projekt, bei dem ein Roboter Eingriffe am menschlichen Knochen durchführt (Archiv) Foto: Die Oberbadische

Universität Basel erhält zusätzliche Geldmittel für neue Technologie bei chirurgischen Eingriffen

Basel - Die Universität Basel erhält von der Werner Siemens-Stiftung zusätzliche Fördergelder für die Entwicklung von Robotern bei chirurgischen Eingriffen. Der Beitrag für das Projekt mit dem Namen „Miracle“ wird um zwölf auf 27 Millionen Franken erhöht.

Ziel ist die Entwicklung eines individuell einstellbaren Roboters, der chirurgische Eingriffe „revolutionieren“ soll, wie die Universität Basel jetzt mitteilt. Das Projekt „Miracle“ (Minimally Invasive Robot-Assisted Computer-guided LaserosteotomE) umfasse die ganze Bandbreite der Chirurgie, von der individuellen Planung und der Simulation von Operationen in der virtuellen Realität bis zum Eingriff selbst.

In einer ersten Projektphase hätten mehrere Forschergruppen der Universität bereits Technologien entwickelt, die im Operationssaal zum Einsatz kommen sollen, heißt es in der Mitteilung. So sei eine virtuelle Plattform zur Planung von Operationen entwickelt worden, die im Krankenhaus bereits genutzt werde.

In einer zweiten Phase gehe es nun darum, die einzelnen Systeme miteinander in einem komplex aufgebauten Roboter zu vereinen, der sich für den geplanten operativen Eingriff individuell einstellen lasse.

Konkret solle dieser Roboter mit einer intelligenten Lasersäge sehr präzise Knochen schneiden und 3-D-gedruckte Bioimplantate wie etwa ein neues Kniegelenk so schonend wie möglich einsetzen können.

„Wir wollen mit ,Miracle’ nicht einfach eine neue Technologie entwickeln, sondern die Knochenchirurgie transformieren“, wird Hans-Florian Zeilhofer, Chirurg und Delegierter für Innovation der Universität Basel, zitiert. Er hatte die erste Projektphase geleitet. „Vieles, was wir am Computer chirurgisch planen können, ist mit den vorhandenen Werkzeugen noch nicht möglich“, meint der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurg, Florian M. Thieringer, der dem Labor für 3-D-Druck am Universitätsspital Basel vorsteht. „Jetzt entwickeln wir die Technologie, mit der wir das im Operationssaal auch umsetzen können.“

Dass die Roboter eines Tages Chirurgen wie ihn selbst komplett ersetzen, befürchtet der Arzt aber nicht: Die exakte Planung und die strategischen Entscheidungen für den Eingriff blieben Sache des medizinischen Fachpersonals.

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