Versiegelte Flächen plus wenig Durchlüftung führt zum "Wärmeinseleffekt"
Die Klimaszenarien wurden ausgehend von den Messwerten der Bundesmessstation Basel-Binningen hochgerechnet. Die Station liegt leicht erhöht am Stadtrand, umgeben von Grün auf dem Margarethenhügel.
Sie berücksichtigen somit den städtischen Wärmeinseleffekt nicht. Folglich sind in der Stadt Basel noch deutlich höhere Temperaturen zu erwarten, als dies die Klimaszenarien voraussagen, heißt es weiter.
Dies untermauert auch ein Vergleich der Anzahl Tropennächte in den vergangenen 20 Jahren, parallel gemessen an der innerstädtischen Messstation Feldbergstraße und an der ländlichen Messstation Basel-Binningen.
Um die überwärmten Gebiete in der Stadt Basel auszuweisen und deren Zunahme infolge des Klimawandels abzuschätzen, hat der Stadtkanton laut eigener Aussage eine Klimaanalysekarte erstellt.
Nacht-Temperaturen in der Stadt um bis zu fünf Grad höher
Sie verdeutlicht, dass die nächtlichen Temperaturen in der Stadt gegenüber dem Umland bereits heute um bis zu fünf Grad höher liegen. Der Klimawandel verschärft die Situation zusätzlich. Die Werte dürften im Jahr 2030 sogar um bis zu sieben Grad höher liegen.
Mit den steigenden mittleren Jahrestemperaturen geht auch die Anzahl Frosttage zurück. Als Folge werden die Winter deutlich milder.
Trockenheit ist öfter möglich.
Die Jahresniederschläge werden im Mittel etwa gleich bleiben. Saisonal sind jedoch große Veränderungen zu erwarten. Besonders stark wird die Niederschlagsmenge im Sommer zurückgehen.
Für das Szenario ohne Klimaschutzmaßnahmen wird eine Abnahme der Regenfälle von mehr als 20 Prozent gegenüber der Normperiode vorausgesagt. Steigende Temperaturen im Sommer führen gleichzeitig zu höherer Verdunstung und damit zu einem zunehmenden Wasserbedarf der Pflanzen. Eine Trockenheit wie im Sommer vergangenen Jahres ist öfter möglich.
Im Winter und Frühjahr kann der Niederschlag hingegen zunehmen. Er wird in den Jahren 2070 bis 2099 möglicherweise um 26 Prozent über den bisherigen Durchschnittswerten liegen oder bis zu drei Prozent tiefer. Erwartet wird eine Zunahme von vier Prozent.
Ohne Gegenmaßnahmen verstärkt sich Klimawandel
Der CO 2-Ausstoß im Stadtkanton konnte laut Mitteilung von 5,6 Tonnen pro Einwohner im Jahr 1990 auf 3,7 Tonnen für 2016 reduziert werden. Die Messdaten zeigen: Der Klimawandel findet statt und ist bereits heute deutlich spürbar. Ohne rasches Handeln zur Verminderung der Treibhausgasemissionen wird sich dieser für die Region Basel verstärken, heißt es abschließend.