Helmut Förnbacher sitzt als Salieri im barock aussehenden Rollstuhl, wird am Ende seines Lebens, kurz vor einem Suizidversuch, von Gewissensbissen geplagt und hadert, von Hass und Neid verbittert, mit Gott. Förnbacher schöpft alle schauspielerischen Mittel aus, um diesen Intriganten, Gotteslästerer und „Schutzpatron der Mittelmäßigen“ zu verkörpern und bringt eindrücklich viel Schmerz in seine Rollengestaltung des alten Salieri ein.
In einem großen Monolog zur „Figaro“-Musik verzweifelt er einmal schier daran, dass seine Musik verblasst und die Mozarts unsterblich ist, ein andermal bricht er gramgebeugt über der absoluten Schönheit von Mozarts Noten zusammen. Auch sieht man ihm gerne zu, wie er als „böser“ Italiener versucht, Mozarts Frau mit süßen „Venusbrüstchen“ zu verführen.
Dieser Paraderolle steht das „obszöne Kind“ gegenüber. Mit einem Satz über den Tisch reißt Falk Döhler als junger infantiler Mozart die Szene an sich. Ganz wunderbar, mit welch umwerfender Jungenhaftigkeit Döhler „Gottes Liebling“ spielt und wie unbekümmert er sich in Mozarts berühmt-berüchtigtem Fäkalhumor äußert. Döhler ist aber nicht nur ein herrlich kindischer Scherzkeks, der impertinent und vulgär pöbelt, er macht sehr überzeugend eine Verwandlung durch hin zum tragischen frühen Ende.